18 neue Sozialwohnungen in der Wendelsteinstraße
Die Wohnbaugesellschaft des Landkreises errichtet in Mering ein Mehrfamilienhaus. Der Bedarf ist groß
Mering Senioren mit einer kleinen Rente, einfache Angestellte, ein junges Paar mit Kindern – sie gehören zu den Bewerbern, die auf die Sozialwohnungen der Wohnbaugesellschaft des Landkreises hoffen. Diese errichtet ein Mehrfamilienhaus mit 18 Wohnungen in der Wendelsteinstraße 9 in Mering. Dazu fand am Donnerstag der Spatenstich statt.
Der neue Bau mit rund 1450 Quadratmetern ersetzt ein altes Gebäude der Kreiswohnbau, das im März abgerissen wurde. Wie Robert Englmeier, Geschäftsführer der Kreiswohnbaugesellschaft erläuterte, wäre die Sanierung des über 70 Jahre alten Hauses zu aufwendig gewesen. 3,7 Millionen Euro sind jetzt für den Neubau veranschlagt.
Die neuen Wohnungen sind alle barrierefrei. Und das ist auch wichtig. Denn mit 13 Zweizimmerwohnungen ist das Gebäude vor allem auf Senioren ausgerichtet. „Da ist der Bedarf sehr groß“, sagte Englmeier. Daneben bietet das Haus aber auch drei Dreizimmer- und zwei Vierzimmerwohnungen, die für Familien infrage kommen. Im März 2021 sollen die neuen Mieter einziehen können. Dank der Förderung wohnen sie hier abhängig von der Einkommensstufe ab 5,50 Euro pro Quadratmeter. Das liegt deutlich unter der örtlichen Durchschnittsmiete von knapp elf Euro pro Quadratmeter.
Die Wendelsteinstraße 9 schließt ein umfangreiches Projekt ab. Zuvor war bereits das Nachbarhaus mit 23 Wohnungen erneuert worden, das schon seit Anfang 2018 bewohnt ist. Angefangen haben die Arbeiten noch unter Englmeiers Vorgänger Max Rössle, der ebenfalls zum Spatenstich gekommen war.
Glückwünsche zu dem Projekt gab es von Landrat Klaus Metzger, der zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Wohnbaugesellschaft ist. „Die Landkreis-Wohnbau sitzt in Aichach, aber eigentlich ist sie in Mering zu Hause“, sagte er. Denn in der Marktgemeinde besitze sie fast 200 Wohnungen. Das sei auch wichtig, weil im Landkreissüden das Wachstum am stärksten sei. Die Projekte der Kreiswohnbau und die Erweiterung des Leonhardshofs durch das Ulrichswerk entlasteten ein wenig, so Metzger. „Das entpflichtet den Markt Mering jedoch nicht, sich selbst um bezahlbaren Wohnraum zu kümmern“, mahnte er.
Zweiter Bürgermeister Florian Mayer betonte dagegen, dass Mering schon sehr viel getan habe. Und natürlich werde man sich weiter bemühen, eventuell auch mit einem eigenen sozialen Wohnbauprojekt. Er forderte jedoch, dass der soziale Wohnungsbau nicht nur in den größeren Kommunen wie Mering stattfinden sollte, sondern flächendeckend auch in den kleineren Gemeinden. Auf Nachfrage unserer Zeitung erklärte Englmeier, dass er den Bedarf schon vordringlich bei den drei großen Kommunen Friedberg, Kissing und Mering sehe. Gerade in Mering sei die Nachfrage ungebrochen. In den Sozialwohnungen habe nicht jede Familie zwei Autos, eine gewisse Infrastruktur am Ort sei notwendig. Tatsächlich wünschen würde er sich jedoch, dass die Kreiswohnbau ihren Bestand in Friedberg vergrößern könnte, wo sie bisher verhältnismäßig wenige Wohnungen besitzt.