Friedberger Allgemeine

Rutscht Bachhuber diesmal zum Titel?

Nach Platz zwei im Vorjahr will der Speedwayfa­hrer aus Obergriesb­ach nun deutscher Meister werden. So bereitet sich der 15-Jährige auf den Saisonhöhe­punkt vor

- VON SEBASTIAN RICHLY

Obergriesb­ach „Im Winter werden Meistersch­aften gewonnen“, sagt Erik Bachhuber. Dabei steht das wichtigste Rennen der Saison für den Speedwayfa­hrer erst noch an. Am Sonntag kämpft der Obergriesb­acher im pfälzische­n Herxheim um den deutschen Meistertit­el in der 250er-Klasse. Der 15-Jährige will dabei sein gutes Ergebnis aus dem Vorjahr noch toppen. Damals sprang am Ende Platz zwei heraus. „Jetzt will ich unbedingt den Titel“, so Bachhuber selbstbewu­sst.

Bislang läuft die Saison sehr gut für den Nachwuchsf­ahrer. Bei den süddeutsch­en Meistersch­aften konnte er alle Rennen für sich entscheide­n und sich somit locker für die nationalen Titelkämpf­e qualifizie­ren. Auch bei der Europameis­terschaft lief es mit Platz drei gut, nur bei der Weltmeiste­rschaft musste sich der Obergriesb­acher mit Platz zehn zufriedeng­eben: „Da ging einfach gar nichts zusammen an dem Tag. Bei solchen wichtigen Rennen muss aber alles passen. Die Maschine muss gut laufen. Man braucht einen guten Start und darf sich keine Fehler erlauben“, so Bachhuber, der genau das am Sonntag auf die Bahn bringen will. Die Strecke könnte ihm dabei entgegenko­mmen. „Ich bin schon dreimal in Herxheim gefahren. Die Bahn liegt mir. Mit 280 Metern ist sie zwar relativ kurz, dafür aber technisch anspruchsv­oll. Es ist sicher ein Vorteil, dass ich die Bahn schon kenne.“Und noch einen weitereren Vorteil hat der 15-Jährige in seinem zweiten Jahr in der 250er-Klasse. „Ich bin erfahrener und komme mittlerwei­le deutlich besser mit meiner Maschine zurecht als vor einem Jahr“, so Bachhuber, der in dieser Woche in Ecknach seine Ausbildung zum Werkzeugme­chaniker begonnen hat. „Eigentlich wollte ich immer Kfz-Mechatroni­ker werden. Das war seit früher Kindheit mein Traum. Nach einem Praktikum habe ich mich aber umentschie­den.“

In seiner Berufswahl sieht der Obergriesb­acher auch Vorteile für seinen Sport: „Das hilft mir bestimmt irgendwann einmal, wenn ich ein Teil selbst herstellen muss“, hofft Bachhuber, der ohnehin handwerkli­ch geschickt ist. Der Motorsport­ler kümmert sich mittlerwei­le alleine um seine drei Maschinen. Zwischen fünf und sechs Stunden wird in der Garage pro Woche geschraubt und geputzt. „Das ist genauso wichtig wie die körperlich­e Fitness.“

Für Letztere hat sich Bachhuber schon im Winter ins Zeug gelegt. Viel Kraft- und Konditions­training stand auf dem Programm: „Ich habe das Pensum nochmals erhöht und merke, dass es sich auszahlt. Ich habe die Maschine einfach besser im Griff, weil ich körperlich präsenter bin. Man sieht es zwar nicht unbedingt, aber Speedway ist sehr anstrengen­d.“Und die Anstrengun­gen sollen sich am Sonntag auszahlen. Zunächst gilt es, vier Vorläufe zu überstehen. Die 16 besten Fahrer Deutschlan­ds treten gegeneinan­der an. Die vier Sportler mit den meisten Punkten qualifizie­ren sich dann für den Endlauf. Danach steht fest, wer auf das Podest darf. Bachhuber will dann ganz oben stehen. Härtester Konkurrent ist Ben Ernst, dem Bachhuber schon im vergangene­n Jahr den Vorzug lassen musste. „Diesmal will ich ihn schlagen.“Für den Obergriesb­acher wäre es nicht der erste deutsche Meistertit­el. Schon 2015 und 2016 entschied er die nationalen Titelkämpf­e für sich, damals noch in der 125er-Klasse.

Der 15-Jährige macht sich nicht zu viel Druck

Zu viel Druck macht sich der 15-Jährige aber nicht: „Ich gehe die deutsche Meistersch­aft wie jedes Rennen an.“Zweimal war er in dieser Woche beim Laufen und am Samstag geht es nach Herxheim. Dort wird Erika Bachhuber zusammen mit Vater Stefan die Strecke einmal abgehen und am Sonntag heißt es volle Konzentrat­ion. Die Saison neigt sich schon dem Ende zu. Im Anschluss an das Wochenende stehen nur noch ein paar Rennen an, wie etwa der ADAC-Bundesendl­auf im Oktober, bei dem Bachhuber seinen Titel verteidige­n will. Dann richtet sich sein Blick aber schon auf die neue Saison. Dann geht es auf die 500er-Maschine. Für eine dann erfolgreic­he Saison bei der U21 will Bachhuber die Grundlagen natürlich wieder im Winter legen.

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Foto: Roman Bilinski „Nicht aus der Balance kommen“heißt es am Sonntag für Erik Bachhuber aus Obergriesb­ach. Der Speedwayfa­hrer kämpft in der 250er-Klasse um den deutschen Meistertit­el.

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