Diese Menschen brauchen Hilfe
Dieser Kampf scheint aussichtslos. Wie sollen Tierschützer merken, dass in einer Wohnung hunderte Tiere unter erbärmlichsten Zuständen gehalten werden, wenn nicht ein aufmerksamer Nachbar irgendwann Alarm schlägt? Und selbst dann: Was können die Behörden schon ausrichten? Die Tierhalter können zwar bestraft werden, ihnen kann ein Haltungsverbot auferlegt werden. Doch so ein Verbot kann der Betroffene ignorieren, indem er aus dem Zuständigkeitsbereich der Behörde wegzieht – und dann wird er an einem anderen Ort höchstwahrscheinlich weitermachen mit dem Horten von Tieren.
Denn Animal Hoarding ist nicht nur ein Spleen, nicht nur Gedankenlosigkeit, Faulheit oder Schludrigkeit. Animal Hoarding ist das Symptom einer psychischen Erkrankung. Und die Menschen, die darunter leiden, brauchen dringend professionelle Hilfe. Das Problem ist, dass die Tiersammelsucht bislang nicht als eigenständiges psychisches Krankheitsbild anerkannt ist. Deswegen ist es auch schwierig, den Betroffenen zu helfen.
Dass sie aber Unterstützung brauchen, zeigen die hohen Fallzahlen, die der Tierschutzbund in einer Studie zusammengetragen hat. Und natürlich muss nicht nur den Menschen geholfen werden, die unter schlimmen hygienischen Bedingungen mit unzähligen Hunden oder Katzen in teils winzigen Wohnungen hausen – sondern auch den vielen Tieren. Sie verkümmern, werden krank und sind nur noch schwer an neue Halter vermittelbar. Die ohnehin vollen Tierheime stellt das vor massive Probleme.