Friedberger Allgemeine

Gefangene sind wieder zu Hause

Russland und die Ukraine verstehen sich nicht gut. Nun gab es Grund zur Freude

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Ihre Familien standen schon am Flughafen, als der Flieger ankam. Als die Menschen endlich ausstiegen, fielen sich alle in die Arme. Manche weinten sogar vor Freude. Solche Bilder vom Flughafen Kiew konnte man am Wochenende sehen. Die Stadt Kiew liegt im Land Ukraine in Osteuropa. Fast zeitgleich landete auch ein Flugzeug im Nachbarlan­d Russland. Auch dort wurden die Leute darin sehnsüchti­g erwartet. Doch wer waren die Passagiere in den Fliegern?

Mit den Flugzeugen wurden Gefangene in ihre Heimat gebracht. Die einen saßen in Russland im Gefängnis, kommen aber eigentlich aus dem Land Ukraine. Die anderen saßen in einem ukrainisch­en Gefängnis, obwohl sie aus Russland kommen. Dann hatten die Länder beschlosse­n: Wir tauschen die Gefangenen aus. Unter den Gefangenen waren etwa ukrainisch­e Seeleute. Sie wurden im vergangene­n Jahr von Russland festgenomm­en. Russland wirft ihnen vor, mit dem Schiff ohne Erlaubnis über die russische Grenze gefahren zu sein. Die Ukrainer sagen, sie hätten das Recht, dort durchzufah­ren. Um die Grenze zwischen Russland und der Ukraine gibt es schon seit Jahren Streit. In manchen Gebieten gibt es sogar Krieg. Russland hat sich die Halbinsel Krim genommen, die eigentlich zur Ukraine gehört. Auch in anderen Teilen des Landes mischt sich Russland ein. Ein Grund dafür ist, dass die Ukraine und Russland bis vor knapp 30 Jahren zusammen zur Sowjetunio­n gehörten. Das war ein riesiges Land, in dem Russland das Sagen hatte.

Manche Leute haben jetzt Hoffnung

Die Sowjetunio­n gibt es nicht mehr. Aber in der Ukraine leben noch viele Menschen, die ursprüngli­ch aus Russland kommen. Viele dieser Menschen würden lieber zu Russland gehören. Die Regierung der Ukraine und viele andere Menschen sind jedoch dagegen. Sie wollen keinen Teil des Landes abgeben. Wegen des Krieges ist die Beziehung zwischen Russland und der Ukraine schlecht. Deshalb freuten sich jetzt viele Menschen, dass die beiden Länder Gefangene austauscht­en. Sie hoffen, dass die Länder auch in Zukunft besser zusammenar­beiten und den Krieg so vielleicht beenden.

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