CHL: viele Tore, volle Ränge
Die Champions Hockey League entpuppt sich für die Panther als Glücksfall. Die Menschen strömen ins Curt-Frenzel-Stadion und ein Torjäger ist schon in Topform
Die ersten vier Spiele der Champions Hockey League sind gespielt, Zeit für ein erstes Zwischenfazit. Aus Sicht der Augsburger Panther kann dieses nur positiv ausfallen. In allen vier Spielen hat die Mannschaft von Trainer Tray Tuomie gepunktet. Vor allem die drei Zähler (3:2-Auswärtssieg nach Penaltyschießen, 4:5-Heimniederlage nach Verlängerung) gegen das schwedische Topteam aus Lulea sind bemerkenswert. In der Gruppe C stehen die Panther mit acht Punkten auf Platz zwei. Die beiden Spiele gegen Liberec stehen noch aus. Holen die Panther dort zwei Punkte, ziehen sie ins Achtelfinale ein.
Darüber hinaus gab es zwei zentrale Erkenntnisse aus den ersten vier Spielen.
● CHL als Zuschauermagnet Die beiden Heimspiele bescherten den Panthern den stattlichen Zuschauerschnitt von 5805. Hinter den Adler Mannheim (7902) ist das der zweitbeste Wert der gesamten CHL. Der EHC München als dritter deutscher Vertreter brachte es auf einen Schnitt von 3345 Besuchern, das bedeutet Rang 15 unter den 32 teilnehmenden Klubs. Schlusslicht ist der dänische Vertreter Rungsted Seier Capital mit 961 Zuschauern.
Für Augsburg sind die Zahlen auch deshalb so erfreulich, weil sie vermutlich deutlich über dem kalkulierten Schnitt liegen. Die Einnahmen aus den insgesamt drei Heimspielen bleiben komplett beim Gastgeber und tragen dazu bei, die Reisekosten zu decken.
Ganz nebenbei bescheren die Augsburger Fans auch den anderen drei Mannschaften in ihrer Gruppe einen warmen Geldregen. Nach Bel
fast waren über 1000 gereist. Das billigste Ticket für Erwachsene kostet dort 16 Pfund, umgerechnet knapp 18 Euro. Ergibt einen Betrag von mindestens 18 000 Euro zusätzlich für Belfast. In Liberec dürfte die Vorfreude deshalb ebenfalls schon groß sein, denn dort wird der Ansturm ähnlich sein. Ein Sonderzug dorthin ist mit 700 Teilnehmern schon ausverkauft. Die Organisatoren bitten alle, die sich auf die Warteliste haben setzen lassen, am Rande des Heimspiels gegen München am Freitag zur Fanplattform im
Curt-Frenzel-Stadion zu kommen. Dort werden etwaig frei gewordene Plätze vergeben. Viele Fans werden zudem mit dem Auto oder Bussen anreisen.
● Mister CHL Diesen Titel hat sich eindeutig Matt Fraser verdient. Sechs Treffer hat der Kanadier in den vier Spielen erzielt. Damit ist er in der CHL zusammen mit Milan Gulas (HC Pilsen) Spitzenreiter. In der Topscorer-Rangliste belegt er mit sieben Punkten Platz vier. „Es ist natürlich immer schön, wenn der Puck ins Tor geht. Aber in dieser Saison läuft es tatsächlich deutlich besser als in der vergangenen“, sagt Fraser. Damals hatte er als Neuzugang und nach einer längeren Verletzungspause einige Zeit benötigt, um sich an die DEL zu gewöhnen. Diese Eingewöhnungsphase fällt nun weg. Vor allem das Zusammenspiel mit Sahir Gill funktioniert blendend. „Wir kennen uns inzwischen sehr gut und füttern uns gegenseitig auf dem Eis.“
Fraser, der in seinem Lebenslauf immerhin 87 NHL-Spiele stehen hat (11 Tore), könnte in dieser Saison zum Torjäger der Panther werden. Schon vergangenes Jahr hatte er trotz seines Stotterstarts insgesamt 21 Treffer erzielt. „Jetzt hilft es mir sehr, dass ich das Umfeld, die meisten Jungs in der Kabine und auch das System, wie wir spielen, schon kenne.“
Wie viele Tore er sich in der anstehenden DEL-Saison vorgenommen hat, will Fraser nicht verraten. „Natürlich habe ich eine Zahl im Kopf, da bleibt sie aber erst einmal“, sagt er mit einem breiten Grinsen. Nur so viel: „Mehr als letzte Saison sollten es schon sein.“
Fraser will dazu beitragen, dass die Last des Toreschießens nach dem Abgang von Topscorer Matt White auf mehrere Schultern verteilt wird. Er sieht das als Chance. „Wir müssen als Team versuchen, das aufzufangen. Ich nehme das sehr ernst und will einer von den Jungs sein, die ihren Teil dazu beitragen.“