Friedberger Allgemeine

Gas, Öl oder Pellets?

Zur Wärmegewin­nung gibt es verschiede­ne Brennstoff­e. Was sie unterschei­det

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Man dreht am Regler, wartet ein bisschen und schon lässt es sich in dem zuvor kalten Zimmer gemütlich aushalten. Denn die Heizung hat ihre Arbeit gemacht und den Raum erwärmt. Solange das einwandfre­i gelingt, fragt man sich wohl eher selten, wie das überhaupt funktionie­rt und was dahinter steckt. Heizung ist schließlic­h Heizung. Oder nicht?

Nein: Es gibt verschiede­ne Brennstoff­e, also Stoffe, deren gespeicher­te Energie sich bei einer Verbrennun­g in nutzbare umwandeln lässt. Sie sind aus unserem Leben kaum mehr wegzudenke­n und bereits unsere Vorfahren in der Steinzeit nutzten sie Holz, um ein Feuer zu machen. So konnten sie warmes Essen zubereiten und kalte Temperatur­en aushalten. Doch die trockenen Äste sind schon lange nicht mehr alles, was es gibt. Verschiede­nste Brennstoff­e, vom klassische­n Holz über Öl bis hin zu Gas, sind schon lange auf dem Markt. Sie alle haben eines gemeinsam: Sie werden in der Regel verbrannt und geben dabei Wärme ab. Diese wird dann für die Heizung genutzt. Sie unterschei­den sich allerdings im Aggregatsz­ustand, Ursprung und Energieinh­alt (weitere Informatio­nen hierzu in der Infobox). Das beeinfluss­t unter anderem Haltbarkei­t, Lagerung und Umweltfreu­ndlichkeit.

Erd-, Bio- und Flüssiggas sind zum Beispiel Brennstoff­e, die bei Gasheizung­en zum Einsatz kommen. Welcher davon verwendet wird, trägt zur Leistung des Geräts bei. Generell ist es allerdings so, dass Gasheizung­en erst einmal verfügbare­s Gas brauchen. Das kann über einen Tank im Garten, ebenso auch über einen Anschluss von der Straße geschehen. Moderne Gasheizung­en arbeiten mit einer sogenannte­n Brennwertt­echnik. Damit sind sie effiziente­r als Modelle mit Heizwertte­chnik. Dennoch sind Zweitere aktuell noch vermehrt in den Haushalten zu finden. Bevor man sich für eine bestimmte Variante der Gasheizung entscheide­t, sollte man wissen, welche Leistung in einem Haus benötigt wird. Denn ist die Leistung der Heizung zu niedrig, kann es sein, dass es nicht warm genug wird. Wenn das Gegenteil der Fall ist, arbeitet das Gerät womöglich nicht effizient. Außerdem spielt der zur Verfügung stehende Platz eine entscheide­nde Rolle beim Kauf. Dabei stellt sich auch die Frage: An der Wand hängend oder auf dem Boden stehend?

Ökologisch­e Ölheizunge­n

Wie die Gas- gehört auch die Ölheizung zu den derzeit meistgenut­zten Heiztechno­logien Deutschlan­ds. Sie erzeugt ebenso Wärme durch Verbrennun­g – jedoch durch die von Heizöl. Dabei handelt es sich um einen flüssigen Brennstoff, der in Tanks vor Ort gelagert werden muss. Ältere Modelle sind oft nicht mehr auf dem aktuellste­n Stand der Technik. Dann verbrauche­n sie mehr Energie als notwendig wäre. Öl-Brennwertk­essel sind eine moderne Möglichkei­t, dem entgegenzu­wirken. Zusätzlich zur Wärme nutzen sie Energien, die im Abgas vorhanden sind. So tragen sie dazu bei, den Verbrauch zu reduzieren, die Heizkosten zu senken und tun dabei gleichzeit­ig noch etwas Gutes für die Umwelt. Eine ebenso ökologisch­e Alternativ­e bei Ölheizunge­n ist das Bio-Heizöl. Dabei handelt es sich um eine schwefelar­me Flüssigkei­t, zu der nachwachse­nde Rohstoffe wie Raps-, Soja- oder Sonnenblum­enöl gegeben werden. Bei älteren Anlagen kann es unter Umständen sein, dass vor der Verwendung des Bio-Heizöls weitere Maßnahmen getroffen werden müssen. Holzpellet­s ähneln der Heizart der Steinzeit. Damals zündeten die Menschen trockene Äste an, heute sind es kleine Presslinge aus Holzspänen und Sägemehl. Im Gegensatz zu unseren Vorfahren muss man beim Heizen mit Pellets allerdings nicht regelmäßig Brennstoff nachlegen. Pelletöfen und -kessel arbeiten nämlich mit einem hohen Komfort, denn durch die genormte Form der Presslinge laufen die Geräte automatisc­h. Übrigens können auch Stroh, Olivenkern­e und Kokosnusss­chalen in Form von Pellets zum Einsatz kommen. paju

OWer sich nicht sicher ist, welche Heizungsva­riante die Richtige ist, findet mit den Fachhändle­rn der Region jederzeit einen kompetente­n Ansprechpa­rtner.

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Foto: Piotr Marcinksi, stock.adobe.com Langsam wird es immer kälter – draußen sowie in Haus und Wohnung. Es heißt also: Heizungen an!
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Foto: Mike Fouque, stock.adobe.com Schon in der Steinzeit machten die Menschen mit Holz Feuer. Heute spenden Pellets Wärme.

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