Cilly Stadtherr holt Bronze
Schießen Die Titelverteidigerin zeigt bei den deutschen Meisterschaften wieder ihre Nervenstärke. Auch zwei junge Talente machen wieder auf sich aufmerksam
Friedberg Für viele Sportschützen ist es der krönende Abschluss der Saison, wenn sie bei den deutschen Meisterschaften das Eingangsportal der Olympia-Schießanlage in München-Hochbrück durchschreiten und die größte zivile Schießsportanlage der Welt betreten. Diesmal durften sich auch zehn Sportler des Friedberger Schützengaues durch ihre herausragenden Leistungen bei den bayerischen Meisterschaften nun mit den Besten messen.
Unter ihnen war auch die amtierende deutsche Meisterin Cäcilia Stadtherr von Mandicho Merching mit dem Ziel angereist, erneut auf den vorderen Plätzen zu landen. Mit dem Luftgewehr wurden die deutschen Meister auf Zehntelringe ermittelt. Dabei ist der bestmögliche Schuss eine 10,9. Somit kommen Spitzenergebnisse auch gut über 400 Ringe zustande. Als Mitfavoritin ist es gar nicht so einfach, hier mit einer Bestleistung zu glänzen, denn durch die vollelektronische Trefferanzeige können die Zuschauer alles aus nächster Nähe mit verfolgen. Cilly Stadtherr bewies erneut ihre enorme Nervenstärke. Da sie im zweiten Durchgang des Tages schoss, war sie von Anfang an mit den Ergebnissen der Konkurrenz konfrontiert und so begannen nach den ersten Serien mit 101,7, 101,4, 100,8 schon die Hochrechnungen, welches Ergebnis sie noch bringen müsse, um vorne dabei zu sein. Petra Horneber hatte schon sehr gute 410,0 Ringe vorzuweisen.
Die Nervenanspannung wurde immer größer. Dennoch schaffte es Cilly Stadtherr, sich auch in der letzten Serie noch einmal voll zu konzentrieren. Mit 101,2 Ringen und einer Gesamtsumme von 405,1 Ringen gewann sie hinter Petra Horneber (Kranzberg) und Heike Frey (Emsdetten/406,0) die Bronzemedaille in der Damenklasse III.
Für eine weitere sportlich sehr hochwertige Leistung sorgte bei den Juniorinnen II, die schon 60 Schuss zu absolvieren hatten, Lena Spicker von Mandicho Merching. Mit sehr starken 587 Ringen, welche mit der Zehntelwertung 615,1 Ringe bedeutet hätten, belegte sie den 21. Platz von 101 Starterinnen.
Bei den Herren I landete Florian Hirschberger (KK Mering) mit 600,9 Ringen auf dem 116. Platz, während bei den Herren III Peter Hrabowsky (Kgl. Priv. FRSG Friedberg) mit 393,5 Ringen auf Rang 103 kam.
Bei den Luftgewehr-Schülerinnen wurde Carina Hecher (KK Harthausen-Paar) bei ihrer ersten deutschen Meisterschaft mit hervorragenden 198,8 Ringen auf dem 39. Platz von 177 Schützinnen notiert.
In der Einzelkonkurrenz der Damen erzielte Katja Schwibinger mit der Zehn-Meter-Armbrust für Tell Dasing startend mit sehr guten 380 Ringen den 15. Platz, während bei den Herren III Reinhold Müller mit 368 Ringen 21. wurde.
Gut geschossen hatte auch der bayerische Vizemeister der Herren III Johann Pany von der SG Ried. Mit dem Zimmerstutzen lieferte er mit 274 Ringen und dem siebten Platz eine respektable Leistung ab. Nicht so gut lief es dagegen bei seinen Teamkameraden Martin Haider (267/ 36.) und Reinhold Müller, der mit mageren 264 Ringen (53. Platz) maßgeblich daran beteiligt war, dass man in der Mannschaftswertung den Stockerlplatz verfehlte. Mit 805 Ringen belegte Ried Rang fünf. Meister wurde Hubertus Bronnen mit 816 Ringen. Stefan Wintermayr (Haberskirch) erzielte 258 Ringe, womit er bei den Herren I auf den 93. Platz kam.
Insgesamt erreichten fünf der zehn Schützen eine Platzierung in dem ersten Drittel, für die sie das Meisterschaftabzeichen des Deutschen Schützenbundes erhalten.
Wurfscheibenspezialist Josef Schlech aus Dasing, der für den WTC Dachau startet, belegte in seiner Paradedisziplin, dem TrapSchießen, den dritten Platz in der Herrenklasse III. Dabei sah es nach dem ersten Wettkampftag gar nicht danach aus. Mit 67 von 75 möglichen Treffern lag Josef Schlech nur auf Rang elf. Doch am zweiten Tag demonstrierte der ehemalige Nationalkaderschütze eindrucksvoll seine Treffsicherheit. Bei den letzten 50 Wurfscheiben ließ er nur eine einzige fliegen und schoss sich mit gesamt 116 Treffern noch hinter Herm Tolles (SSC Schale/118) und Wilfried Hermes (WTC Oldenburg/117) auf den dritten Platz. Martin Schadl belegte hier mit 101 Treffern den 25. Platz.