Mering: Viele Chancen, zu wenig Tore
Der MSV verliert so gegen einen Aufsteiger. Der TSV Friedberg erhält Komplimente, aber nichts Zählbares. Stätzling und Rinnenthal beklagen unnötige Punktverluste. Der erste Trainer gibt sein Amt auf
Friedberg/Mering Eines der meistgenannten Wörter beim Analysieren des vergangenen Spieltags dürfte wohl das Adverb „unnötig“gewesen sein. Wo man sich auch umhörte, überall kam diese Vokabel vor.
Für Merings Trainer Ajet Abazi war die 1:2-Niederlage in der Landesliga Südwest gegen den Aufsteiger TSV Jetzendorf unnötig und unverständlich. „Wir haben unnötigerweise den Gegner in der zweiten Halbzeit eingeladen und so ein Spiel verloren, das du nicht verlieren musst“, meinte er. Zwei, drei unglückliche Ballverluste brachten den MSV um den Erfolg, den man eigentlich schon in Halbzeit eins hätte sichern müssen. „Wir hatten vier, fünf gute Chancen und hätten zur Pause auch 3:0 führen können, aber wir verwerten einfach unsere Chancen nicht – und das schon seit Wochen“, erklärte der Trainer. Die Ballverluste führten zum Elfmeter und zum kuriosen 1:2, als MSVKeeper Julian Baumann zu weit vor seinem Tor stand und aus über 30 Metern „überlupft“wurde. Abazi machte seinem Keeper aber keinen Vorwurf, zumal dieser kurz zuvor eine dicke Chance der Gäste vereitelt hatte. „Uns bleibt jetzt nur, weiter zu trainieren und an der Chancenverwertung zu arbeiten“, so der Meringer Trainer.
Von Komplimenten kann man sich nichts kaufen – diese Erfahrung musste der TSV Friedberg in der Bezirksliga Süd im Duell mit dem Spitzenteam TV Erkheim machen. Mit 0:1 zog der Aufsteiger den Kürzeren, und auch TSV-Trainer Ali Dabestani fand, die Niederlage sei „unnötig“gewesen. „Ich kann meiner Elf nichts vorwerfen, sie hat alles gegeben. Was man vielleicht bemängeln kann, ist, dass der letzte Pass momentan einfach nicht ankommt“, sagte der Coach. Erkheims Trainer Andreas Köstner hatte Dabestani nach dem Spiel verraten, dass „er aus Respekt vor unserer Offensive sein Team tiefer hätte stehen lassen, als sonst üblich“, verriet der Friedberger. Ärgerlich war der Patzer von Bujar Bytyqi, der zum 0:1 führte, und die Rote Karte, die er sich wenig später abholte. „Die kann man geben“, so Dabestani. Die Leistung der Mannschaft stimme, so der Coach weiter. „Wir haben jetzt gegen die Top Acht der Tabelle gespielt – jetzt kommen für uns die schweren Spiele“, mahnte er.
„Der Punktverlust war absolut unnötig und total ärgerlich – wir haben hier zwei Punkte hergeschenkt“, schimpfte Andreas Jenik, der Trainer des FC Stätzling. Der FCS hatte in der Bezirksliga Nord beim FC Günzburg bis zur 89. Minute mit 3:1 geführt – und musste sich dann doch mit einem 3:3 begnügen. „Vielleicht waren wir uns auch zu sicher, denn eigentlich hatten wir den Gegner im Sack“, so Jenik, der dem vergebenen Sieg nachtrauerte. „Die drei Punkte hätten uns gutgetan“, meinte er. Hinzu kam noch ein kleiner Wermutstropfen, da der zweifache Torschütze Samuel Odeleye mit Knieproblemen ins Krankenhaus ging. „Vorsorglich“, wie Jenik versicherte. Eine genaue Diagnose steht jedenfalls noch aus.
Unentschieden kann man unterschiedlich interpretieren – so auch das 1:1 im Derby der Kreisliga Ost zwischen dem TSV Dasing und dem BC Rinnenthal. Jürgen Schmid, der Trainer des Aufsteigers Dasing, war mit dem Remis letztlich zufrieden. Zwar sei man etwas schläfrig gestartet, habe dann aber den Kampf angenommen und gut mitgehalten, so der Dasinger Trainer. „Das war für uns jedenfalls wieder ein Schritt weiter in die richtige Richtung, die Jungs haben das gut gemacht“, lobte Schmid die Seinen. Dabei hätte er auch nichts gegen einen, wie er sagte, „dreckigen Sieg“gehabt – schließlich hatte Fabian Schmid in der letzten Minute nur die Querlatte getroffen.
Sein Kollege Lubos Cerny fasste das Ganze so zusammen: „Kurz und schmerzlos: Wir haben zwei Punkte verloren.“Nach der frühen Führung habe man das Spiel beherrscht, nichts zugelassen und hab dann durch einen umstrittenen Elfmeter das 1:1 kassiert. „Keiner hat genau gesehen, was eigentlich passiert ist“, meinte der BCR-Coach. Danach lief es nicht mehr rund im Rinnenthaler Spiel und am Ende musste man mit zwei Mann Unterzahl fast noch um den Punkt zittern. Martin Oswald hatte nach einem „Frustfoul“(Cerny) Rot gesehen, Martin Birkmeier wegen Ballwegschlagens Gelb-Rot. „Die Rote Karte kann man geben, muss man aber vielleicht nicht“, meinte der BCR-Coach.
Vor dem Derby gab es übrigens noch ein besonderes Dankeschön an das Ehepaar Ursula und Konrad Schoeben. Die beiden kümmern sich nunmehr seit 35 Jahren für die medizinische Betreuung der Dasinger – dafür dankte Abteilungsleiter Michael Schaeffer den beiden vor dem Spiel ganz herzlich.
Wenn ein Trainer trotz einer 4:7-Niederlage noch sagen kann, er sei stolz auf seine Mannschaft, dann muss etwas besonderes passiert sein. Der Kissinger SC legte in der Kreisliga Augsburg beim TSV Dinkelscherben einen solchen besonderen Auftritt hin. Dreimal führte Kissing, machte auch einen Rückstand wett – um dann in den letzten zehn Minuten einzubrechen. „Die Mannschaft hat alles gegeben und am Ende vielleicht zu viel gewollt“, analysierte Co-Trainer Dardan Gashi. Der hatte auch die größte Kissinger Schwäche gesehen: Standardsituationen. Vier der sieben Gegentore resultierten aus Freistößen oder Ecken. „Das darf uns nicht passieren, daran werden wir arbeiten müssen“, so Gashi weiter.
Wenn’s sportlich nicht läuft, dann greifen die Vereine oft zum Allheilmittel Trainerentlassung. Beim TSV Merching, der in der Kreisklasse Augsburg-Mitte mit einem Pünktchen aus vier Spielen einen glatten Fehlstart hingelegt hat, lief es diesmal aber anders ab: Trainer Andreas Schaile legte nach dem 2:3 gegen Schwaben II sein Amt von sich aus nieder – was die Merchinger Verantwortlichen doch ziemlich überraschte. „Wir möchten uns bei Andreas Schaile für sechs Jahre äußerst erfolgreicher Zusammenarbeit bedanken“, teilte Vize-Abteilungsleiter Martin Schmelcher in einer Erklärung des Vereins mit. Schaile wirkte als Spieler und Trainer im Verein, stieg von der B-Klasse bis in die Kreisklasse auf und überzeugte mit akribischer Trainingsarbeit, wie Schmelcher betonte. „Wir vom TSV Merching wünschen ihm weiter alles Gute“, erklärte der Abteilungsvize. Wer Schailes Nachfolge antreten wird, steht noch nicht fest und auch Andreas Schaile war persönlich nicht zu erreichen.
In der Aichacher Gruppe der Kreisklasse sorgen weiter ein Aufsteiger und eine umgruppierte Mannschaft für Furore. Die Sport-Freunde Bachern mischen die Liga auf und setzten sich auch im Derby in Wulfertshausen mit 5:2 deutlich durch. Dennoch werde man weiterhin nur von Spiel zu Spiel schauen, wie Trainer Michael Guggumos ja schon vor Wochen betonte. Und der FC Stätzling II steht nach vier Spielen gar noch mit blütenweißer Weste da – in Tandern feierte das Team von Trainer Christian Jauernig mit 5:0 den vierten Sieg im vierten Spiel. Der FCS ist punktgleich mit Aresing ganz oben – die Aresinger ihrerseits setzten sich in Ottmaring mit 5:1 durch. Der SVO unter Trainer Benni Lechner hat erst einen Punkt auf dem Konto und steht – ebenso wieder SV Ried, der in Inchenhofen mit 2:3 verlor – schon jetzt mit dem Rücken zur Wand.
Es hätte ein Spitzenspiel werden sollen, doch letztlich hielt das Gipfeltreffen in der A-Klasse Ost nicht das, was man sich vom Duell zwischen den Sportfreunden Friedberg und dem FC Laimering/Rieden versprochen hatte. Vielleicht trug auch der Dauerregen dazu bei, dass das spielerische Niveau überschaubar blieb. Den Friedbergern dürfte es egal sein, sie gewannen mit 2:1 und bleiben damit als einziges Team der Klasse ohne Punktverlust. Ganz schweren Zeiten dürfte der SC Eurasburg entgegengehen: Nach dem 0:7 in Obergriesbach ziert der SCE nach vier Spieltagen weiter das Tabellenende – mit einem Torverhältnis von 4:26.