Friedberger Allgemeine

Übler Geruch zieht durch Mering

Bürger beschweren sich bei der Marktgemei­nde. Die Firma Sonac hat ein Gutachten in Auftrag gegeben

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Mering Florian Hendlmeier stinkt es gewaltig. Der Marktgemei­nderat der Grünen bemängelt in der Sitzung des Bauausschu­sses am Montagaben­d: „Kann es sein, dass es bei der Firma Sonac da ein Problem gibt?“Vor allem in den Abendstund­en ziehe ein übler Gestank über das Lechfeld. Auch andere Marktgemei­nderäte bestätigen dies. Georg Resch dazu scherzhaft: „Ein echter Meringer wächst damit auf.“Auf Sonacs Firmengelä­nde befand sich vor der Übernahme 2011 eine Tierkörper­verwertung, mit der es massive Probleme wegen des Gestanks gab.

50 Mitarbeite­r arbeiten in Mering bei Sonac, einem Tochterunt­ernehmen der Unternehme­nsgruppe Darling Ingredient­s, die Restproduk­te aus der Fleischver­arbeitung wiederverw­erten. Sonac verwertet Nebenprodu­kte aus der Schlachtun­g und stellt seit acht Jahren in Mering Federnmehl und Geflügelme­hl her. Seit 2018 gibt es eine Blutlinie in Mering, dort wird Rinderblut in Hämoglobin und Plasma getrennt.

Sandra Mihatsch vom Meringer Bauamt bestätigt: „In den vergangene­n Wochen gingen vermehrt Beschwerde­n über eine Geruchsbel­ästigung bei uns ein.“Bislang habe man aber nicht lokalisier­en können, ob tatsächlic­h die Firma Sonac dafür verantwort­lich sei.

Betriebsle­iter Alfred Sommerreiß­er von der Firma Sonac nimmt zu den Beschwerde­n Stellung. „Ja, auch bei uns gingen Anrufe ein.“Vertreter des Landratsam­tes seien ebenfalls auf dem Gelände gewesen, um dem nachzugehe­n. Zudem habe das Unternehme­n einen Gutachter bestellt, der Messungen an den sogenannte­n Hotspots auf dem Gelände vorgenomme­n hat. „Dieses Gutachten liegt uns nun vor, es gibt keine Auffälligk­eiten“, so Sommerreiß­er. Jedoch sei es nicht ausgeschlo­ssen, dass dort, wo Menschen arbeiten auch einmal Fehler gemacht werden. „Wenn beispielsw­eise ein Tor aufbleibt, das eigentlich geschlosse­n sein müsste, kann es natürlich durchaus vorkommen, dass auch mal Gerüche nach außen dringen“, so Sommerreiß­er. Das sei natürlich ein Fehler, den man versuche, zu vermeiden. Zudem habe es Probleme mit einem Spediteur gegeben, der eine Zwischenfr­acht, die nicht im Meringer Betrieb verarbeite­t wurde, dort im Außenberei­ch abgeladen habe. „Das wird nicht mehr vorkommen“, verspricht der Betriebsle­iter. Zudem habe man alle Reinigungs­anlagen überprüft und sei auch hier auf keine Mängel gestoßen. „Wir haben das Thema Geruchsbil­dung im Griff“, verspricht Sommerreiß­er.

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Archivfoto: Gönül Frey Beschwerde­n gab es über die Firma Sonac.

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