Männer nach brutalem Raub vor Gericht
Angeklagte sollen Uhrenhändler überfallen haben
Memmingen Vor dem Memminger Landgericht hat am Freitag ein Prozess gegen fünf Männer aus Hessen begonnen. Ihnen wird vorgeworfen, einen Uhrenhändler aus dem Landkreis Neu-Ulm überfallen zu haben. Mit Pistole und Pfefferspray bewaffnet sollen zwei der mutmaßlichen Täter im Sommer 2013 in das Haus des Uhrenhändlers eingedrungen sein. Laut Anklageschrift fesselten sie den Mann und seine Ehefrau mit Klebeband und leerten den Tresor. Die Beute: 80 Luxus-Uhren, drei teure Mobiltelefone und Bargeld im Wert von 700 000 Euro. Das Ehepaar konnte sich befreien und die Polizei alarmieren. Doch die Täter waren längst über alle Berge.
Sechs Jahre später stehen fünf Männer vor Gericht. Zu den Vorwürfen wollen sie sich nach Aussage ihrer Verteidiger nicht äußern. Lediglich einer der Angeklagten kündigte eine Erklärung an – allerdings erst am nächsten Verhandlungstag. Für den Prozess sind sechs weitere Sitzungen vorgesehen. Bei einem der Angeklagten handelt es sich um einen 36-jährigen Mann, dem Anfang August dieses Jahres die Flucht aus der Justizvollzugsanstalt Memmingen gelang. Er wurde einen Tag später festgenommen und in die JVA Gablingen verlegt.
Die erste Verhandlung im Prozess um den Raubüberfall dauerte nur eine Stunde und hinterließ viele offene Fragen. So blieb unklar, wie die Männer aus Hessen auf den Uhrenhändler im Landkreis Neu-Ulm aufmerksam wurden oder wie es der Polizei gelang, die mutmaßlichen Täter zu ermitteln.