Favoriten sind andere
Die deutschen Klubs starten mit einem Wettbewerbsnachteil in die Champions League
Kiel Keine Zeit zum Verschnaufen: Drei Tage nach dem 101. Nordderby zwischen dem THW Kiel und der SG Flensburg-Handewitt müssen beide Topklubs den Auftakt in der Champions League bestreiten. Die Kieler werden den polnischen Meister KS Vive Kielce am Sonntag (19 Uhr, einigermaßen entspannt empfangen, während Flensburg-Handewitt zwei Stunden zuvor mit schweren Beinen beim slowenischen Meister RK Celje antritt. Denn die 24:28-Niederlage im Spitzenspiel beim THW rüttelt am Selbstbewusstsein des nationalen Titelverteidigers.
Die Mehrfachbelastung mit Bundesliga, Pokal und Champions League ist für die deutschen Vereine eine Herausforderung. „Natürlich werden die Mannschaften aus Spanien, Mazedonien oder Ungarn, wo die Ligen nicht so eine große Bedeutung haben, gegenüber den Deutschen bevorteilt sein“, sagt THWTrainer Filip Jicha. Er sieht die ausländischen Vereine in der Favoritenrolle. „Es gibt drei, vier Mannschaften, die einen unglaublichen Kader haben. Ob nun Paris, Barça, Veszprem, Kielce – das sind Mannschaften, die unglaubliche Erfahrungen haben und für die bei der Spielplangestaltung alles getan wird, damit sie erfolgreich sind.“
Trotz aller Belastung betont THW-Geschäftsführer Viktor Szilagyi: „Wir sind froh, wieder in der Champions League zu sein.“Nachdem sein Verein in der vergangenen Saison lediglich am EHF-Cup teilnahm und diesen gewann, dürfen sich die Kieler diesmal wieder im Kreis der europäischen Vereinselite tummeln.