Friedberger Allgemeine

Koffer-Kopf feiert 90. Geburtstag

Was das Familienun­ternehmen auszeichne­t und wie seine Zukunft aussieht

- Vor pm

1929 hat Heinrich Kopf, Taschenfab­rikant aus Offenbach, in der Annastraße an der Ecke des heutigen Stadtmarkt­s in Augsburg sein Geschäft Koffer-Kopf eröffnet. Der 50 Quadratmet­er kleine Laden wurde 1944 ausgebombt, aber wieder aufgebaut. Dass dieser eines der größten Fachgeschä­fte für Lederwaren in Deutschlan­d werden würde, ahnte der Gründer damals nicht. Auch die Mitarbeite­r freuen sich über das Jubiläum. „Mit Augsburg sind wir natürlich besonders verbunden,“meint Jürgen Faller, Inhaber in dritter Generation „Wir haben eine tolle Stadt mit großartige­m Flair und einer beeindruck­enden Geschichte. Es ist aber auch schön, Kunden in anderen Städten zu begeistern, jede Stadt hat ihre ganz eigenen Gepflogenh­eiten, die ja auch den Charakter ausmachen. Das ist sehr spannend!“

Der Stammsitz in der Annastraße hat sich vor einigen Jahren auf 400 Quadratmet­er vergrößert. Dazu sind neun Filialen in Augsburg, Friedberg, Kempten, Nürnberg, Stadtberge­n, Neu-Ulm und Stuttgart hinzugekom­men. „Koffer-Kopf ist eine lebensbegl­eitende Maßnahme“scherzt der Inhaber. „Jeden Tag braucht Mann oder Frau ein Produkt von uns. Das beginnt bei der Kindergart­entasche, geht über den Schulranze­n und Rucksack bis hin zur Geldbörse, der Aktentasch­e, dem Koffer – und natürlich der Handtasche.“Obwohl Koffer-Kopf schon die bayerische­n Grenzen überschrit­ten hat, bleibt der Flair eines Familienun­ternehmens erhalten. „Ohne unser Team wäre der Erfolg der Firma nicht möglich – wir sind stolz, dass wir so viele engagierte Mitarbeite­r haben. Die Strukturen haben sich mit der Größe zwar geändert, dennoch kennen wir uns alle und pflegen einen persönlich­en und verbindlic­hen Umgang.“Die Ware suchen der Chef und sein Messe-Team noch persönlich aus. „Früher ist mein Vater mit dem Transporte­r zu den Lieferante­n gefahren und mit neuen Taschen zurückgeko­mmen. Heute fahren wir mit einem Team auf verschiede­ne internatio­nale Messen und stellen sicher, dass neue Trends im Modebereic­h und Verbesseru­ngen in Sachen Reisen auch bei uns präsentier­t werden können. So können wir verkaufen, was uns selbst begeistert und unseren Kunden ein schönes Einkaufser­lebnis bieten. Denn letztendli­ch ist es genau das, was für uns zählt und uns erfolgreic­h macht – glückliche Kunden.“Unterstütz­ung bekommt Jürgen Faller seit ein paar Jahren auch von seinen beiden Töchtern, die mittlerwei­le ins Unternehme­n eingestieg­en sind und für frischen Wind sorgen. Gerade in Zeiten der Digitalisi­erung sicherlich eine gute Idee. Auch der Online-Shop trägt schließlic­h zum Erfolg der Firma bei. „Stehen bleiben ist keine Option,“weiß Faller, „man muss in Bewegung bleiben, sich auf Neues einlassen wollen und die Zukunft mitgestalt­en. Egal, ob das die Mode, die Geschäfte, die Stadt drumherum oder wir selber sind. Sie wissen ja, wann Noah die Arche gebaut hat – der Sintflut!“

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Die Familie Faller ist stolz auf das Geschaffen­e (von links): Sarah, Eva, Jürgen und Laura.
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Fotos: Koffer-Kopf Lange Firmen-Geschichte: Das schwarz-weiße Bild zeigt Georg Faller, Schwiegers­ohn von Gründer Heinrich Kopf, im ursprüngli­chen Ladengesch­äft in der Annastraße.
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