Am Vincentinum gibt es jetzt ein Venenzentrum
Der neue Bereich in dem Belegkrankenhaus verfügt über ein fest angestelltes Ärzteteam. Chefarzt ist Tobias Meinhold. Für welche Patienten das neue Angebot gedacht ist
Am Vincentinum ist ein Venenzentrum gegründet worden. Bisher war es ein reines Belegarztkrankenhaus, in dem neuen Bereich gibt es dagegen ein von Chefarzt Tobias Meinhold geleitetes, fest angestelltes Ärzteteam. In dem Zentrum werden die in der Bevölkerung weitverbreiteten Krampfadern und Besenreiser operativ behandelt. Sie sehen nicht nur unschön aus, sondern können auch zu Venenentzündungen, Thrombosen und offenen Beinen führen.
Für Menschen (insbesondere Frauen) mit Venenproblemen gibt es in Augsburg bereits zahlreiche Anlaufstellen wie das Uniklinikum, das Diako Stadtkrankenhaus und mehrere niedergelassene Gefäßmediziner. Das Vincentinum geht jedavon aus, dass es noch Bedarf für Behandlungsangebote gibt. Seit zwei Jahren gehört das Krankenhaus zur Artemed Klinikgruppe, die in fast allen ihren Einrichtungen eine Venenabteilung besitzt. „Sie verfügt da über große Kompetenz und viel Erfahrung, die wollen wir nutzen“, sagte eine Unternehmenssprecherin auf Anfrage. Generell bleibt das Vincentinum beim Belegarztsystem, das heißt, niedergelassene Ärzte verfügen hier über Betten, die sie zur stationären Behandlung ihrer Patienten nutzen können.
Ins Venenzentrum können sich Betroffene vom Hausarzt überweisen lassen. Es ist auch möglich, dass sie selbst einen Termin (auch via Internet) zum Abklären ihrer Erkrankung buchen. Im Venenzentrum werden sie auf Ultraschallbasis eingehend untersucht. Darauf wird, so Chefarzt Meinhold, eine individuell auf den Patienten abgestimmte Therapie vorgeschlagen und mit ihm besprochen. Venen können durch „Stripping“, also Herausziehen durch kleine Schnitte in der Haut am oberen und unteren Ende, entfernt werden. Kleinere Venen-Seitenäste werden durch Häkchen bei einer Mini-Phlebektomie herausgezogen. Man kann erkrankte Venen auch durch Wärme oder Verödung auf minimalinvasivem Weg verschließen. Der Verlust dieser Venen ist kein Problem; das Blut wird dann durch die verbleibenden gesunden Venen zum Herz zurückgeleitet.
Im Zentrum kann man sich auch um wiederauftretende Krampfadern oder schwerere Fälle mit Nebenerkrankungen kümmern. Chefdoch arzt Meinhold ist Facharzt für Gefäßchirurgie. Er war zuletzt Oberarzt an der Artemed Fachklinik München, dem nach eigener Darstellung größten Zentrum für Venen und Haut im süddeutschen Raum.
Das Vincentinum nimmt für sich in Anspruch, eine familiäre Atmosphäre zu bieten – auch im neuen Venenzentrum. Das Krankenhaus verfügt insgesamt über 248 Betten und 48 Tagesklinik-Plätze. 470 Mitarbeiter und 80 Ärzte kümmern sich jährlich um etwa 11000 stationäre und 10000 ambulante Patienten.
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Termin In einem Vortrag am Montag, 16. September, um 18.30 Uhr im Foyer des Vincentinum, Franziskanergasse 12, erläutert Chefarzt Meinhold Krankheitsbilder, Diagnostik und Therapie von Venenerkrankungen.