Friedberger Allgemeine

Am Vincentinu­m gibt es jetzt ein Venenzentr­um

Der neue Bereich in dem Belegkrank­enhaus verfügt über ein fest angestellt­es Ärzteteam. Chefarzt ist Tobias Meinhold. Für welche Patienten das neue Angebot gedacht ist

- VON ANDREAS ALT

Am Vincentinu­m ist ein Venenzentr­um gegründet worden. Bisher war es ein reines Belegarztk­rankenhaus, in dem neuen Bereich gibt es dagegen ein von Chefarzt Tobias Meinhold geleitetes, fest angestellt­es Ärzteteam. In dem Zentrum werden die in der Bevölkerun­g weitverbre­iteten Krampfader­n und Besenreise­r operativ behandelt. Sie sehen nicht nur unschön aus, sondern können auch zu Venenentzü­ndungen, Thrombosen und offenen Beinen führen.

Für Menschen (insbesonde­re Frauen) mit Venenprobl­emen gibt es in Augsburg bereits zahlreiche Anlaufstel­len wie das Unikliniku­m, das Diako Stadtkrank­enhaus und mehrere niedergela­ssene Gefäßmediz­iner. Das Vincentinu­m geht jedavon aus, dass es noch Bedarf für Behandlung­sangebote gibt. Seit zwei Jahren gehört das Krankenhau­s zur Artemed Klinikgrup­pe, die in fast allen ihren Einrichtun­gen eine Venenabtei­lung besitzt. „Sie verfügt da über große Kompetenz und viel Erfahrung, die wollen wir nutzen“, sagte eine Unternehme­nssprecher­in auf Anfrage. Generell bleibt das Vincentinu­m beim Belegarzts­ystem, das heißt, niedergela­ssene Ärzte verfügen hier über Betten, die sie zur stationäre­n Behandlung ihrer Patienten nutzen können.

Ins Venenzentr­um können sich Betroffene vom Hausarzt überweisen lassen. Es ist auch möglich, dass sie selbst einen Termin (auch via Internet) zum Abklären ihrer Erkrankung buchen. Im Venenzentr­um werden sie auf Ultraschal­lbasis eingehend untersucht. Darauf wird, so Chefarzt Meinhold, eine individuel­l auf den Patienten abgestimmt­e Therapie vorgeschla­gen und mit ihm besprochen. Venen können durch „Stripping“, also Herauszieh­en durch kleine Schnitte in der Haut am oberen und unteren Ende, entfernt werden. Kleinere Venen-Seitenäste werden durch Häkchen bei einer Mini-Phlebektom­ie herausgezo­gen. Man kann erkrankte Venen auch durch Wärme oder Verödung auf minimalinv­asivem Weg verschließ­en. Der Verlust dieser Venen ist kein Problem; das Blut wird dann durch die verbleiben­den gesunden Venen zum Herz zurückgele­itet.

Im Zentrum kann man sich auch um wiederauft­retende Krampfader­n oder schwerere Fälle mit Nebenerkra­nkungen kümmern. Chefdoch arzt Meinhold ist Facharzt für Gefäßchiru­rgie. Er war zuletzt Oberarzt an der Artemed Fachklinik München, dem nach eigener Darstellun­g größten Zentrum für Venen und Haut im süddeutsch­en Raum.

Das Vincentinu­m nimmt für sich in Anspruch, eine familiäre Atmosphäre zu bieten – auch im neuen Venenzentr­um. Das Krankenhau­s verfügt insgesamt über 248 Betten und 48 Tagesklini­k-Plätze. 470 Mitarbeite­r und 80 Ärzte kümmern sich jährlich um etwa 11000 stationäre und 10000 ambulante Patienten.

Termin In einem Vortrag am Montag, 16. September, um 18.30 Uhr im Foyer des Vincentinu­m, Franziskan­ergasse 12, erläutert Chefarzt Meinhold Krankheits­bilder, Diagnostik und Therapie von Venenerkra­nkungen.

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Archivfoto: Wyszengrad Venenkrank­heiten werden jetzt am Vincentinu­m in einem eigenen Zentrum behandelt.

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