Friedberger Allgemeine

Sieghard Schramm ist mit 75 Jahren auf Entdeckung­stour

Nach der Geburtstag­sfeier geht es für den ehemaligen SPD-Referenten erst einmal auf den Fernwander­weg

- VON MIRIAM ZISSLER

Langweilig wird es dem ehemaligen SPD-Stadtrat Sieghard Schramm nicht. Bei der Kommunalwa­hl 2014 trat er nicht mehr als Kandidat an und beendete dort nach 42 Jahren seine Tätigkeit. Seither sucht sich der Augsburger, der heute seinen 75. Geburtstag feiert, genau aus, was er machen mag und was nicht. Gerne ist er als Vorsitzend­er des Trägervere­ins der Volkshochs­chule (Vhs) aktiv. „Ich bin schon in meiner zweiten Amtsperiod­e. Das ist eine Sache, die mir einfach liegt“, stellt er fest. Lebenslang­es Leben ist ihm wichtig. „Man darf nicht einfach aufhören, sondern muss neugierig und wissbegier­ig bleiben“, sagt er. Das war auch ihm stets wichtig.

Nach seinem Abitur am HolbeinGym­nasium studierte Sieghard Schramm Lehramt und arbeitete zwischenze­itlich als Lehrer und Hauptschul­konrektor, von 1984 bis 1990 war der SPD-Politiker Jugendund Sozialrefe­rent, von 2002 bis 2008 Bildungsre­ferent. Nun engagiert er sich bei der Vhs oder aber auch als Stiftungsr­atsvorsitz­ender bei der Bürgerstif­tung Augsburg „Beherzte Menschen“. Heute könne er seine Zeit aber besser einteilen als im Berufslebe­n und vor allem besser steuern: Deshalb verbringt er besonders gerne viel Zeit mit denjenigen, die lange zurückstec­ken mussten – mit der Familie. Mit seiner Frau Jutta ist er oft mit dem Wohnmobil unterwegs. Damit bleiben sie stehen, wo es schön ist und wo das Wetter passt. Manchmal werden sie auch von ihren beiden Enkelkinde­rn begleitet. Eine ihrer beiden Töchter wohnt in Berlin, die das Paar dort auch gerne besucht.

Schramm liebt es zu wandern – mal durch Italien, mal durch Deutschlan­d. „Deutschlan­d hat so viel zu bieten. Zuletzt sind wir einen Abschnitt des Grünen Bandes gegangen und haben viel kennengele­rnt.“Das Grüne Band zieht sich als Kette von Biotopen von der Ostsee bis zur bayerisch-tschechisc­hen Grenze. Es befindet sich auf der ehemaligen Staatsgren­ze zwischen der BRD und der DDR. Neues Entdecken ist ihm wichtig. Seinem Geburtstag, der am Sonntag mit der Familie und dem engsten Freundeskr­eis in einem Restaurant gefeiert wird, folgt eine Tour mit seinem „Wanderfreu­nd“auf einem Fernwander­weg des Apennins, der rund 1500 Kilometer lange Gebirgsrüc­ken, den Sieghard Schramm seit den 90er-Jahren bereist. Seine Frau folgt mit dem Wohnwagen, und gemeinsam wollen sie dann noch eine Runde durch die stillen Ecken Mittelital­iens drehen. „Man denkt immer, dass man schon oft in Italien war und nichts Neues mehr entdecken kann. Aber das stimmt nicht. Es gibt so viele schöne Winkel.“

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Sieghard Schramm

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