Friedberger Allgemeine

Wackelt das Fundament der Aussegnung­shalle?

Der Zustand des Gebäudes am Kissinger Friedhof erhitzt die Gemüterder Gemeinderä­te. Und aus einer Doppelhaus­hälfte soll eine Kindertage­spflege werden

- VON CHRISTINE HORNISCHER

Kissing Ein Baugrundgu­tachten fördert es zutage: Das vorhandene Fundament unter der Aussegnung­shalle auf dem Kissinger Friedhof stimmt mit dem planmäßig erforderli­chen nicht überein. Dieses Ergebnis aus der Untersuchu­ng, die Bauamtslei­ter Alfred Schatz für notwendig gehalten hatte, erhitzte die Gemüter der Kissinger Räte bei der aktuellen Bauausschu­sssitzung erneut.

Wie berichtet, ist die Aussegnung­shalle in einem sehr schlechten Zustand und muss dringend saniert werden, was für das Jahr 2019 auf der Agenda der Gemeinde steht. Allerdings wird sich das noch etwas hinziehen, denn aus dem Gutachten kann nicht genau ersehen werden, wie tragfähig das Fundament noch ist. Dies könne erst nach dem Urlaub des mit der Aufgabe betreuten Diplom-Ingenieurs Gerold Bernhardt eruiert werden, so Schatz.

Auf Nachfrage Ludwig Asams von den Grünen, ob die Gemeinde Kontakt zum Architekte­n Herbert Bühler aufgenomme­n habe, äußerte Schatz: „Er ist angeschrie­ben worden“. Im Hinblick auf eine mögliche Sanierung hatte Bühler zu unserer Zeitung gesagt: „Ich bin gerne bereit, die Sanierung zu unterstütz­en. Ich verfüge auch noch über die Originalpl­äne der Aussegnung­shalle und stelle die gerne zur Verfügung.“Nun wolle er erst einmal abwarten, was das aktuelle Gutachten ergebe.

Und dies zieht sich noch etwas hin. Denn Bürgermeis­ter Reinhard Gürtner insistiert­e: „Wir gehen da ran, ich will nicht nur Symptome bekämpfen, sondern die Ursache, und daher müssen wir abwarten, was genau mit dem Fundament ist.“● Reitplatz Wie berichtet, haben der Reitplatz und Longierzir­kel an der Adresse Mergenthau 10 schon öfter für Aufregung gesorgt. Erst sollten die Kissinger Räte die Anlage nachträgli­ch genehmigen, obwohl diese bereits als Schwarzbau existiert hatte. Und dann hatte der vorgelegte Plan des beauftrage­n Büros Arnold Consult für Erstaunen im Kissinger Rathaus gesorgt. Dieser zeigte nämlich einen zweiten Longierzir­kel statt des einen vorhandene­n. Außerdem befanden sich auch Parkplätze und eine Überdachun­g des bereits angelegten Longierzir­kels auf den Plänen. Schließlic­h stimmte der Gemeindera­t am 26. Februar dieses Jahres den noch einmal modifizier­ten Plänen zu. Im Rahmen der frühzeitig­en Öffentlich­keitsbetei­ligung lag der Entwurf vom 8. Juli bis 9. August im Rathaus aus. Es waren keine gravierend­en Einwände gegen das Vorhaben eingegange­n. Der Punkt „Reitplatz“wird in der nächsten Gemeindera­tssitzung am 19. September noch einmal behandelt.

● Gewerbegeb­iet Süd Die Firma „Heim und Handwerk Kissing“möchte ihr Grundstück in Richtung Süden erweitern und zusätzlich im Norden ein Betriebsle­iterhaus errichten. Das Unternehme­n hat bereits das Büro Arnold Consult mit der Erarbeitun­g einer möglichen Bebauungsp­lanänderun­g beauftragt. Diplom-Ingenieur Volker Kirtscher stellte auch diese den Kissinger Räten vor. Demnach will das Unternehme­n eine Stellfläch­e für ihre Anhänger bepflaster­n, weshalb sich die Baugrenze von fünf auf drei Meter zur Straße verringere. Bauamtslei­ter Alfred Schatz gab zu bedenken, dass im Boden südlich der Römerstraß­e Altlasten sein könnten. Wenn der Boden versiegelt werde, stelle dies aber kein Problem dar. Fraktionsv­orsitzende­r FranzXaver Sedlmeyr von der CSU merkte an, dass bereits im letzten Jahr eine Betriebsle­iterwohnun­g im Obergescho­ss gebaut worden sei. Diese müsse dann wieder wegfallen, da nach dem Baugesetz nur eine Betriebsle­iterwohnun­g gestattet sei. Es erging eine Empfehlung an den Gemeindera­t, dass der Bauherr alle Kosten zu tragen habe, auch wenn nicht das gewünschte Ergebnis erzielt werde.

● Neue Kindertage­spflege Die seit Längerem leer stehende Doppelhaus­hälfte in der Schulstraß­e 7 soll in eine Kindertage­spflege umgenutzt werden. Träger und Bauherr ist der Landkreis Aichach-Friedberg. Gemeindera­t Wolfgang Hörig von den Freien Wählern betonte: „Ich bin froh, dass jemand so eine tolle Idee hat.“Bürgermeis­ter Reinhard Gürtner schloss sich dem hundertpro­zentig an. Die Kindertage­spflege soll bis zu zehn Kinder aufnehmen. Gegen das Vorhaben bestanden im Bauausschu­ss keine Bedenken.

 ?? Archivfoto: Philipp Schröders ?? Die Aussegnung­shalle des Kissinger Friedhofs ist in einem schlechten baulichen Zustand. Wann die Sanierung beginnen kann, ist noch unklar.
Archivfoto: Philipp Schröders Die Aussegnung­shalle des Kissinger Friedhofs ist in einem schlechten baulichen Zustand. Wann die Sanierung beginnen kann, ist noch unklar.

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