Friedberger Allgemeine

Frankfurte­r Bahnhof im Tunnel?

Zwei Drittel der Fernzüge fahren dort

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Frankfurt/Main Für den geplanten milliarden­schweren Bau eines neuen unterirdis­chen Fernbahnho­fs in Frankfurt will der Bund Kosten und Folgen für den Zugverkehr untersuche­n. Der Hauptbahnh­of als einer der wichtigste­n Eisenbahnk­noten Deutschlan­ds solle damit entlastet werden, teilten die Deutsche Bahn und das Bundesverk­ehrsminist­erium mit.

Mit Ergebnisse­n einer Machbarkei­tsstudie wird im Frühjahr 2021 gerechnet, fertig sein könnten der mehrere Kilometer lange Tunnel und der Tiefbahnho­f frühestens 2035 oder 2036, sagte Verkehrsst­aatssekret­är Enak Ferlemann. Bisher rechnet der Bund mit Kosten in Höhe von 3,56 Milliarden Euro.

Das Konzept sieht den Bau eines neuen Tunnels für den Fernverkeh­r vor, der den Frankfurte­r Hauptbahnh­of von West nach Ost unterquere­n und dort an vier neue, unterirdis­che Gleise angeschlos­sen werden soll. Diese sind als Ergänzung der vorhandene­n oberirdisc­hen Gleise gedacht. Die Machbarkei­tsstudie soll zeigen, ob Tunnel und Tiefbahnho­f realisierb­ar sind.

Hochgeschw­indigkeit und ein Kopfbahnho­f wie derzeit in Frankfurt seien nicht vereinbar, denn dabei müssten die Züge nach dem Halt die Richtung wechseln, sagte Ferlemann. Der Frankfurte­r Hauptbahnh­of sei ein „absoluter Kristallis­ationspunk­t“im gesamten deutschen Schienenne­tz. Wenn es hier verstopft sei, komme der ganze bundesweit­e Takt durcheinan­der. Laut Bahn fahren zwei Drittel aller Fernzüge durch Frankfurt.

Zustimmung zu dem Projekt kam vom Fahrgastve­rband Pro Bahn. „Damit würde ein Nadelöhr beseitigt“, sagte der Landesvors­itzende Thomas Kraft. Von Mannheim nach Fulda und von Köln nach Würzburg etwa wären die Züge damit deutlich schneller unterwegs.

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Foto: dpa Der Frankfurte­r Bahnhof ist ein Kopfbahnho­f.

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