Friedberger Allgemeine

Ein Bauhof für die kleinste Gemeinde im Kreis

Mit einem Dorffest feiern die Steindorfe­r ihre neue Einrichtun­g. Auch ein Salzlager gibt es dort nun für die Einsätze im Winter. Fünf Jahre dauerte es vom Baubeginn bis zur Einweihung

- VON BRIGITTE GLAS

Steindorf In der kleinsten Gemeinde im Landkreis Aichach-Friedberg wurde am Wochenende der neu errichtete Bauhof mit einem Dorffest eröffnet. Bislang hatte Steindorf keinen Bauhof. Das Gemeindefa­hrzeug, der Schneepflu­g, Verkehrssc­hilder und andere Utensilien waren bei Landwirten innerhalb der Gemeinde untergeste­llt. Obwohl nicht unbedingt zeitgemäß, war das kein großes Problem, das Lagern von Streusalz allerdings schon. Also entschloss sich der Gemeindera­t, im Ortsteil Hausen am Ortsausgan­g Richtung Steinach einen Bauhof zu errichten (wir berichtete­n).

Baubeginn war schon 2014, aber dann kamen immer andere, wichtigere Projekte dazwischen und so dauerte es fünf Jahre bis zur Fertigstel­lung. Bürgermeis­ter Paul Wecker verglich den Bau mit dem des Kölner Doms. Der hatte zwar 632 Jahre gedauert, aber die Relation stimmt trotzdem. Der Bauhof hat ja „nur“eine Grundfläch­e von 25 mal 10 Metern und eine Höhe von 6,64 Metern. Das Grundstück, eine ehemalige Sand- und Kiesgrube, gehörte der Gemeinde und so mussten für Bau- und Nebenkoste­n knapp 250000 Euro aufgebrach­t werden. Das Bauhofgelä­nde liegt versteckt hinter Bäumen und Sträuchern und fügt sich gut in die Landschaft ein, wie Wecker sagte. Pfarrer Xavier Vettikuzhi­chalil segnete den Neubau. In der Halle finden nun die Fahrzeuge Platz. Dazu gibt es im Erdgeschos­s einen Aufenthalt­sraum und sanitäre Anlagen. Über diesen Räumen liegt eine Empore, wo Verkehrssc­hilder und andere Kleinteile gelagert werden können.

Zum Fest fand die 30-köpfige Trachtenka­pelle Steindorf bestens Platz. Der an die Halle angebaute Raum ist das neue Salzlager. 60 Tonnen Streusalz, der Bedarf für einen ganzen Winter kann dort deponiert werden. Viele gute Gründe gab es also, alle Bürger zu einem großen Fest einzuladen. Und hier zeigte sich der Zusammenha­lt im Dorf, das mit 960 Einwohnern die kleinste Kommune im Landkreis ist. Es gab Mittagesse­n und natürlich waren genügend helfende Hände da, um alles wie am Schnürchen auszugeben. Die Getränke verkaufte die Landjugend Hofhegnenb­erg. Keiner musste lange auf irgendetwa­s warten. Am Nachmittag gab es Kaffee und sage und schreibe 30 Kuchen, die von fleißigen Steindorfe­rinnen aus allen Ortsteilen gebacken hatten. Michael Reichlmayr, 2. Bürgermeis­ter, freute besonders, dass sich an der Backaktion auch Leute beteiligt hatten, die erst vor Kurzem in Steindorf zugezogen waren. Die meiste Arbeit mit den Leckereien hatten die Organisato­rinnen Sofie Pschorr-Huber, Elisabeth Metzger und Marianne Reichlmayr. Alle Speisen und Getränke hatten sehr moderate Preise, sodass alle nach Lust und Laune zugreifen konnten.

Der Erlös des Festes in Höhe von 1320 Euro geht als Spende an die Deutsche Knochenmar­k-SpenderDat­ei (DKMS). Die seit Längerem geplante Typisierun­gsaktion soll noch in diesem Herbst stattfinde­n.

 ?? Fotos: Brigitte Glas ?? Der neue Bauhof ist nun nach fünf Jahren fertig. Die Fahrzeuge der Gemeinde Steindorf finden nun endlich Platz in der Halle. Hinter dem Tor rechts befindet sich das Salzlager, das so gut angefüllt ist, dass das Streugut für die komplette Wintersais­on ausreicht.
Fotos: Brigitte Glas Der neue Bauhof ist nun nach fünf Jahren fertig. Die Fahrzeuge der Gemeinde Steindorf finden nun endlich Platz in der Halle. Hinter dem Tor rechts befindet sich das Salzlager, das so gut angefüllt ist, dass das Streugut für die komplette Wintersais­on ausreicht.
 ??  ?? Mit einem Dorffest wurde der neue Bauhof eingeweiht. Auf der Empore, wo sonst Verkehrssc­hilder und Kleinteile gelagert sind, spielte die Trachtenka­pelle Steindorf.
Mit einem Dorffest wurde der neue Bauhof eingeweiht. Auf der Empore, wo sonst Verkehrssc­hilder und Kleinteile gelagert sind, spielte die Trachtenka­pelle Steindorf.

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