Schwestern wider Willen
Ein flotter Roman in E-Mails
Zwei versierte US-Schriftstellerinen, Holly Goldberg Sloan und Meg Wolitzer, haben sich für einen flotten E-Mail-Roman zusammen getan, der von ihren unterschiedlichen Temperamenten und Schreibstilen lebt. In „An Nachteule ... von Sternhai“schreiben sie aus der Perspektive zweier Mädchen, die unterschiedlicher nicht sein könnten: die lebenstüchtige und unkomplizierte Bett und die nerdig intellektuelle Avery. Die eine wohnt in Kalifornien, die andere in New York. Dummerweise haben sich ihre Väter ineinander verliebt und nun sollen auch die Mädchen, beide zwölf Jahre alt, in einem Sommercamp zwecks Familienzusammenführung zueinanderfinden. In einer E-Mail-Korrespondenz, in die später auch weitere Personen einbezogen werden, versuchen sie, dieses Ansinnen zu verhindern. Aber natürlich kommt alles anders, als es sich die beiden „Schwestern“wider Willen ausgedacht haben. Sie erzählen sich von ihrem Leben, ihrer Familie, ihren Gefühlen und lernen sich dabei besser kennen.
Das ist vergnüglich zu lesen, obwohl die beiden Hauptfiguren nicht ohne Klischees sind und die Handlung vorhersehbar scheint. Doch einige Wendungen und eine nette Volte zum Schluss sorgen für eine überraschende Lektüre, die von Freundschaft und Erwachsenwerden handelt und zeigt, wie vielfältig Familie heute sein kann.
Hanser, 288 S., 12,99 ¤ – ab 10