Wer steht an der Seite von OB-Kandidat Wurm?
Die SPD nominiert am Samstag ihre Stadtratsliste. Es soll einige Überraschungen geben. Der weibliche Spitzenplatz ist für Anna Rasehorn reserviert. Sicher ist aber auch, dass ein Quartett der Fraktion nicht mehr antritt
Jetzt wird es auch für die Augsburger SPD ernst: Am Samstag geht es darum, wer an der Seite von Oberbürgermeisterkandidat Dirk Wurm in den Wahlkampf zieht. Die SPD, die mit der CSU die Regierungskoalition im Rathaus stellt, nominiert die Stadtratsliste mit insgesamt 60 Personen. Die Grünen sind Kooperationspartner im Dreierbündnis. CSU und Grüne haben ihre Personalfragen bereits vor den Sommerferien geklärt.
Die SPD hatte stets betont, dass sie keine Eile verspüre, ihr Personal zu benennen. Sicher ist, dass OBKandidat Wurm, der bereits nominiert ist, die Liste anführt. Da die SPD auf eine Quotierung setzt, steht eine Frau auf Listenplatz 2. Dass es die frühere Fraktionschefin Margarete Heinrich sein wird, ist nicht zu erwarten. Die ehemalige Juso-Vorsitzende Anna Rasehorn und Angela Steinecker, die als IG-Metall-Vertreterin gewerkschaftlich gut vernetzt und auch bekannt ist, gelten als Favoritinnen für die Spitzenplatzierung. Auf Platz 3 wird wohl Fraktionschef Florian Freund stehen. Nach Informationen unserer Zeitung wird wohl Anna Rasehorn den zweiten Platz einnehmen.
Den ersten Entwurf der Liste haben die Augsburger SPD-Vorsitzende Ulrike Bahr und Fraktionschef Freund ausgearbeitet. OBKandidat Wurm war in diese Überlegungen eng eingebunden. Wie zu hören ist, hat der Ordnungsreferent seine Vorstellungen für das „Team Augsburg“der SPD eingebracht. Freund und Wurm ließen zuletzt wissen, dass „die eine oder andere Überraschung dabei sein wird“. Die Liste soll ein Spiegel der Stadtgesellschaft sein.
Spannend war bislang die Frage, wer von den amtierenden Stadträten aufhört. Wie zu erfahren ist, scheidet ein Quartett aus der SPD-Fraktion definitiv im Frühjahr 2020 aus. Vier Männer werden bei der Wahl am 15. März nicht antreten. Es sind der stellvertretende Fraktionschef Stefan Quarg sowie die Fraktionskollegen Dieter Benkard, Ulrich Wagner und Hüseyin Yalcin. Offiziell seinen Rückzug verkündet hat Dieter Benkard, der viele Jahre lang als wortgewaltiger Vertreter Oberhausens im Stadtrat saß. Aus Altersgründen hört er auf. Quarg, der als Architekt tätig ist, hatte zuletzt betont, dass er sich künftig verstärkt auf seine berufliche Tätigkeit konzentrieren wolle.
Auch der ehemalige Landtagsabgeordnete Willi Leichtle, 78, dachte an einen Abschied aus dem Stadtrat. Dem Gremium gehört Leichtle seit dem Jahr 1972 an. Er blickt somit auf mittlerweile stolze 47 Jahre Tätigkeit im Stadtrat zurück. Wie es heißt, haben Ulrike Bahr, Florian Freunde und Dirk Wurm vor der Nominierungsversammlung Leichtle gebeten, noch einmal auf die Liste zu gehen, um ein Zeichen zu setzen, dass er die Liste unterstützt. Leichtle steht auf einem hinteren Listenplatz, um mit seinem hohen Bekanntheitsgrad für zusätzliche Stimmen für seine Partei zu sorgen.
Gegenwärtig stellt die SPDFraktion insgesamt 14 Stadträte. Bei der Wahl 2014 kam sie auf 13 Mandate. Während der laufenden Periode wechselte Christian Moravcik von den Grünen zu den Sozialdemokraten. Die SPD stellt zwei Referenten: Stefan Kiefer (Soziales) und Dirk Wurm (Ordnung und Sport).
Kiefer war bei der Kommunalwahl im März 2014 als OB-Kandidat angetreten. Er scheiterte bereits im ersten Wahlgang. Amtsinhaber Kurt Gribl gewann. Bekanntlich scheidet der CSU-Politiker aus freien Stücken aus. Er verzichtet auf eine erneute Kandidatur. Die CSU setzt daher auf Wirtschafts- und Finanzreferentin Eva Weber als Oberbürgermeisterkandidatin.
Welchen Personalvorschlag die Delegierten am Samstag vorliegen haben, darüber wird noch intern beraten. Der Vorstand der Augsburger SPD tagt am Freitag. Das letzte Wort hat der Parteitag am Samstag. Getagt wird ab dem Vormittag im Annahof. Fraktionschef Freund sagt im Vorfeld: „Mit unserem Team Augsburg machen wir den Bürgern ein Personalangebot, mit dem in den nächsten sechs Jahren die entscheidenden Weichen für das neue Jahrzehnt in Augsburg gestellt werden.“