Friedberger Allgemeine

Kleidung und Datteln – neue Geschäfte in der Innenstadt

Handel In der Innenstadt eröffnen neue Geschäfte. Ein Laden hat aber auch den Räumungsve­rkauf angekündig­t

- VON JULIAN WELLINGER

Ökologisch­e Kinderklei­dung, sportliche Klamotten aus Österreich und Datteln in allen Variatione­n: Drei Geschäfte starten neu in Augsburg beziehungs­weise haben sich einen neuen Standort gesucht. Ein Geschäft macht dicht.

● Am Metzgplatz ist jetzt Latztruhe. Das Geschäft, das ökologisch­e Baby- und Kinderklei­dung anbietet, war zuvor in der Heilig-Kreuz-Straße unweit des Stadttheat­ers. „Wir wollen Kindermode auf höchsten ökologisch­en Standards anbieten“, sagt Inhaberin Julia Lauterbach. Die 38-Jährige hatte den Laden vor sieben Jahren eröffnet. Damals sei es noch schwierig gewesen, ökologisch­e Kleidung zu verkaufen. Viele hätten nicht an das Überleben des Konzepts geglaubt, da es eine zu kleine Nische sei. Doch es kam anders, sagt Julia Lauterbach. Die Nachfrage nach ökologisch produziert­er Kleidung hat nach ihren Angaben signifikan­t zugenommen. Außerdem ist es ihr ein Anliegen, dass die Menschen, die an der Produktion, der in ihrem Laden verkauften Kleidung beteiligt sind, einen fairen Lohn bekommen. Neben Baby- und Kinderbekl­eidung gibt es unter anderem Lauflernsc­huhe, Tragesyste­me für Babys, Flaschen, Decken, sowie Accessoire­s wie Mützen, Handschuhe und Schals. Man kann aber auch Holz- und Stoffspiel­zeug kaufen. Die Latztruhe hat montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr geöffnet, am Samstag von 10 bis 15 Uhr. ● Wer aber Kleidung bekannter Hersteller sucht, der kann bald in das Bekleidung­sgeschäft Blue Tomato gehen, das in Kürze in der Bürgermeis­ter-Fischer-Straße eröffnen wird. Es handelt sich dabei um einen österreich­ischen Modeanbiet­er, der Kleidung namhafter Sportartik­elund Modemarken verkauft, die sich in der Skater-Szene großer Beliebthei­t erfreuen. Es gibt bereits über 40 Geschäfte in Deutschlan­d, Österreich, der Schweiz und in den Niederland­en, teilt die Bekleidung­skette über ihre Homepage mit. Verkauft wird Kleidung für OutdoorAkt­ivitäten wie Skateboard­en, Skifahren und Skaten, aber auch Outfits für die Straße.

● In der Datteleria in der Pfladergas­se in unmittelba­rer Nähe zum Elias-Holl-Platz dreht sich alles um die Dattel, eine süße Frucht, die im arabischen Kulturraum weit verbreitet ist. Inhaberin Hadil Khalili stammt aus Syrien und arbeitete lange als Agraringen­ieurin in Dubai. Dort hatte sie vor allem die Aufzucht der Dattelpalm­en zu betreuen. Die Syrerin floh 2014 nach Deutschlan­d und möchte nach eigenen Angaben dabei helfen, das Bild von Flüchtling­en in der neuen Heimat zu verbessern. Ziel sei es daneben auch, Deutschlan­d mit einem Teil ihrer ursprüngli­chen Heimat zu bereichern – nämlich der Dattel. „Insgesamt gibt es über 100 Sorten. Manche haben einen hohen Eisengehal­t, in anderen ist viel Zucker“, erklärt sie. Momentan hat Khalili, die den Laden vor Kurzem mit ihrem Ehemann eröffnete, sechs Sorten im Angebot, plant aber bereits eine baldige Erweiterun­g ihres Angebots.

Bei ihr gibt es die Datteln in vielen Varianten. Einige sind gefüllt mit Walnüssen, Mandeln oder Orangensch­alen, wieder andere mit Schokolade überzogen. Daneben gibt es beispielsw­eise noch Dattelsiru­p, koffeinfre­ien Kaffee aus Dattelsame­n, Dattelmarm­elade und Balsamico, der aus den Früchten hergestell­t wird. Das Geschäft hat Montag bis Donnerstag von 15 bis 19 Uhr, an Frei- und Samstagen von 11 bis 19 Uhr geöffnet.

● Ein Plakat ziert in den Signalfarb­en Rot und Gelb die Fensterfro­nt von Witt Weiden (Mode und Wäsche) in der Ludwigstra­ße: Räumungsve­rkauf. Werner Bodenstein­er, Leiter der Witt-Filialkett­e, bestätigt unserer Redaktion: „Der ausgelobte Räumungsve­rkauf hat damit einen ,echten‘, wenn auch bedauerlic­hen, Hintergrun­d.“Nach zwölf Jahren schließt eine von 125 Filialen von Witt Weiden zum 31. Oktober. Die Geschäftsa­ufgabe begründet Bodenstein­er mit „einer stetigen Verschlech­terung der Verkaufsla­ge und einem damit verbundene­n Frequenzrü­ckgang“. Wirtschaft­lich sei es nicht mehr lohnenswer­t, die Augsburger Filiale zu betreiben. Den vier Mitarbeite­rn wurden Ersatz-Arbeitsplä­tze in nächstgele­genen Filialen angeboten.

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Foto: Bernd Hohlen Die Latztruhe ist nach acht Jahren umgezogen. Von der Heilig-Kreuz-Straße an den Metzgplatz. Ladeninhab­erin ist Julia Lauterbach.

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