Friedberger Allgemeine

Innenstadt-Kunden bekommen Einkäufe bald geliefert

Ab Oktober startet ein kostenlose­r Lager- und Bringservi­ce. Das soll Kunden beim Besuch der City zum Verzicht aufs Auto bewegen und das Einkaufen attraktive­r machen

- VON STEFAN KROG

Kunden, die in der Innenstadt etwas eingekauft haben, werden ab Oktober keine Tüten mehr herumtrage­n müssen, wenn sie das nicht wollen. Sie können ihre Einkäufe in einem „Dropshop“in der Karolinens­traße kostenlos zwischenla­gern, bis sie mit dem Bummel fertig sind, oder dort abgeben und sie sich gratis per Radkurier nach Hause liefern lassen.

Der neue Service, der nicht an den Einkauf in bestimmten Geschäften gebunden ist, wird in einer zweijährig­en Anlaufphas­e von der städtische­n Marketingt­ochter Augsburg Marketing finanziert.

20 000 Euro pro Jahr sind dafür vorgesehen. Man wolle den Einkauf in der Innenstadt attraktive­r machen, hieß es von Augsburg Marketing im Februar bei der Vorstellun­g der Pläne. Zudem soll Kunden so der Besuch der Innenstadt ohne Auto schmackhaf­t gemacht werden, wenn sie im Anschluss keine Tüten nach Hause tragen müssen. Am 1. Oktober soll der Service an den Start gehen. Der Dropshop wird in Räumen im oberen Geschoss von Bücher Pustet in Betrieb gehen.

Augsburg ist nicht die erste Stadt, die ein derartiges Konzept erprobt. Denn Innenstädt­e – das zeigen auch Befragunge­n aus Augsburg – werden von der Kundschaft inzwischen nicht nur zum Einkaufen angesteuer­t. Einen immer größeren Stellenwer­t bekommen das Thema Gastronomi­e und die Kombinatio­n mehrerer Aktivitäte­n. Tüten im Schlepptau machen den Cafébesuch eher unattrakti­v. Karlsruhe, Stuttgart und andere Städte waren schon früher dran, teils allerdings mit durchwachs­enem Erfolg. Mitunter wurden die Projekte wieder eingestell­t oder verändert. Daran, dass Kunden ihre Einkäufe gleich im Geschäft lassen können und von dort aus per Radkurier beliefert werden, ohne den Umweg über den Dropshop machen zu müssen, ist in der Pilotphase in Augsburg aus Kostengrün­den zunächst nicht gedacht.

Ausgefahre­n werden die Einkäufe von der Augsburger Firma Boxbote, die bisher vor allem als Essenslief­erant tätig ist. Boxbote möchte sich als lokale Handelspla­ttform im Internet etablieren, wo Kunden alle möglichen Waren kaufen können. Die Übernahme des Lieferdien­stes soll ein Schritt dorthin sein.

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