Derbyheimsieg
1960 war das Jahr, in dem der Filmklassiker „Psycho“von Alfred Hitchcock erstmals gezeigt, das Kinderbuch „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“von Michael Ende veröffentlicht und die erste Folge der „Familie Feuerstein“ausgestrahlt wurde. Die Sowjetunion feierte mit einem Finalsieg über Jugoslawien die Europameisterschaft in Frankreich – und der FC St. Pauli konnte letztmals ein Derby gegen den Hamburger SV im eigenen Stadion gewinnen. Höchstklassiger Fußball wurde noch in der Oberliga gespielt, an Elbe und Alster in der Staffel Nord.
Der HSV war schon damals ein großer Verein, schließlich gewann der HSV 15 von 16 Meisterschaften in der Oberliga Nord, nur in der Spielzeit 1953/54 konnte Hannover 96 den Titel feiern. Am 14. Februar 1960 empfing St. Pauli den innerstädtischen Konkurrenten – Mit 4:1 fertigten die Kiezkicker damals die Rothosen ab. Es dauerte 59 Jahre, ehe St. Pauli wieder einen Heimsieg gegen die Mannschaft mit der Raute feiern konnte. Kein Wunder, dass die Braun-Weißen den montäglichen Heimsieg im 102. Stadtderby wie eine Meisterschaft bejubelten.
Bis zur Einführung der Bundesliga 1963 standen sich die beiden ungleichen Vereine aus der Hansestadt regelmäßig gegenüber, dann trennten sich die Wege. Der HSV war Gründungsmitglied der Bundesliga und spielte die folgenden 55 Spielzeiten erstklassig. St. Pauli war dagegen nur sporadisch zu Gast im Oberhaus. Zum ersten Duell in der Bundesliga kam es am 3. September 1977, als St. Pauli für eine faustdicke Überraschung sorgte. Der Aufsteiger konnte vor 48 000 Zuschauern im Volksparkstadion den amtierenden Europapokal der Pokalsieger-Gewinner mit 2:0 schlagen. In der höchsten Spielklasse sollte in 16 Begegnungen nur ein weiterer Sieg gelingen. ansch