Friedberger Allgemeine

Lasst uns an den Gräbern in Ruhe trauern

-

Zum Bericht „Hunde dürfen auf Friedhöfe, Fahrräder nicht“vom 8. Oktober: Wieder hat die Politik dem verbotenen Handeln der Bürger nachgegebe­n. Es fällt auf, dass in letzter Zeit, trotz Verbots, immer mehr Menschen mit ihren Hunden durch den Friedhof spazieren. Aber anstatt dies zu ahnden, wird die Friedhofss­atzung geändert und „dem Zeitgeist angepasst“. Was lernt man daraus? Halte dich nicht an die Vorschrift­en, es wird sowieso nicht bestraft, bestenfall­s sogar das Gesetz dem Fehlverhal­ten angepasst.

Wir Friedhofsb­esucher möchten in Ruhe unserer Toten gedenken und nicht von Hundegebel­l, laut nach ihren Lieblingen rufenden Hundebesit­zern und Hunden gestört werden. Es ist doch ganz klar, dass die Hundebesit­zer nun mit städtische­r Unterstütz­ung ihren Hund auch frei im Friedhof laufen lassen. Der Leinenzwan­g interessie­rt doch sowieso keinen. Aber auch mit Leine müssen wir Grabbesitz­er nun noch öfter die Hinterlass­enschaften der Vierbeiner entfernen, sei es auf dem Grab selbst oder auf dem Weg daneben. Dies ist eine Zumutung!

Es reicht doch, wenn man bei jedem Spaziergan­g von frei laufenden Hunden belästigt wird. Auf dem Friedhof soll Ruhe und Besinnlich­keit herrschen. Als kürzlich eine Frau ihren Hund an einem Grab sein „kleines Geschäft“erledigen ließ, sagt sie zu mir, dass das doch keinen störe, und große Geschäfte würde der Hund am Wegesrand machen. So viel zur Einstellun­g vieler Hundebesit­zer. Lasst uns wenigstens an den Gräbern in Ruhe trauern und innehalten.

Maria Reiter, Friedberg

Newspapers in German

Newspapers from Germany