Doch kein Supermarkt in Adelzhausen?
Regierung von Schwaben verweigert Zustimmung. Bürgermeister Braun will „bis zum letzten Atemzug“kämpfen
Adelzhausen Auf der Kippe steht der in der Nähe des Wertstoffhofes geplante Supermarkt in Adelzhausen. Bürgermeister Lorenz Braun informierte den Gemeinderat in der Sitzung am Mittwoch, dass laut der Regierung von Schwaben der Flächennutzungsplan nicht geändert werden dürfe. Dafür gibt es einen bestimmten Grund. Der könnte jedoch hinfällig werden.
Damit hatten die Gemeinderäte nicht gerechnet, als sie vor rund zwei Monaten beschlossen, einen Bebauungsplan für den Supermarkt aufzustellen. Auf einem rund 6000 Quadratmeter großen Grundstück am Mühlweg soll er gebaut werden. Die dafür notwendige Änderung des Flächennutzungsplans schien kein Problem zu sein. Doch schon in der August-Sitzung hatte Braun mitgeteilt, dass die geplante Änderung auf Wunsch der Regierung überarbeitet werden müsse. Auf die Gründe war er damals nicht eingegangen.
Nun ist also klar: Das Areal, auf dem der Supermarkt entstehen soll, ist aus Sicht der Regierung nicht an den Ort angebunden. Das würde das Anbindegesetz des Landesentwicklungsprogramms verletzen und damit sei eine Änderung des Flächennutzungsplans nicht möglich, teilten Vertreter der Regierung dem Bürgermeister bei einem Gespräch mit.
Anders wäre es, wenn die Fläche neben dem geplanten Supermarkt oder gegenüber der Aichacher Straße als Bauland ausgewiesen wäre. Dann seien die Aussichten gut, dass eine Anbindung gegeben wäre, signalisierte die Regierung dem Bürgermeister. Braun fasste es so zusammen: „Wenn wir auf die Schnelle ein Baugebiet ausweisen, dann dürfen wir da hinbauen.“Seinen Hinweis, dass dort im Laufe der nächsten Jahre sowieso eine Bebauung zu erwarten sei, ließ die Regierung nicht gelten. „Das hat bis jetzt kein Umschwenken bewirkt“, bedauerte Braun. Obwohl er mit Engelszungen geredet habe.
Aufgeben will der Bürgermeister nicht. Er hat bereits einen Termin beim Kreisbaumeister ausgemacht, um das Thema mit ihm zu diskutieren. Auch sonst plant er, noch „mehrere Stellen anzulaufen“. Unter anderem will er auch Gespräche mit den Grundstücksbesitzern führen, ob sie Interesse an Bauland haben. Ein anderes Grundstück als Alternative bietet sich bisher nicht an. Der Bürgermeister zum Gemeinderat: „Es ist tatsächlich so, dass es fast keine brauchbaren Plätze gibt, wo man einen Supermarkt verwirklichen könnte.“
Ursprünglich war geplant, dass es im Frühjahr mit dem Bau des Supermarktes losgehen soll. Bis zum Oktober sollte das Projekt abgeschlossen sein. Momentan ist offen, ob es überhaupt verwirklicht werden kann. Braun kündigte an: „Ich werde bis zum letzten Atemzug kämpfen, damit wir es gebongt kriegen.“