Eine Lücke schließt sich
Die Firma Jeckel baut am B 2-Kreisverkehr in Kissing ein großes Geschäftshaus. Im zweiten Teil des Vorhabens soll daneben ein Hotel entstehen. Mit dem Grundstück hatte die Gemeinde früher Probleme
Kissing Das Grundstück am Robinienweg im Norden von Kissing kann man als „Filetstück“bezeichnen. Direkt am Ortseingang gelegen hat es nicht nur eine gute Verkehrsanbindung an die B2, es ist auch ein Aushängeschild für die Gemeinde. Auf der noch brachen Fläche wird es bald lebendig – der Bauausschuss gab nun sein Einvernehmen für die Errichtung eines Geschäftshauses mit Lager- und Ausstellungsfläche.
Hinter dem Bau steht der Unternehmer Alexander Jeckel, der mit seinem Fliesengeschäft bereits in der Gemeinde ansässig ist. Schon länger plant er am Robinienweg einen Fliesenhandel sowie ein Hotel (wir berichteten). Die jüngste Sitzung des Bau- und Werkausschusses der Gemeinde drehte sich jedoch nur um das Gewerbegebäude, das Hotel soll in einer späteren Bauphase entstehen. Das Geschäftshaus soll rund 50 Meter lang und 20 Meter breit werden, knapp 80 Parkplätze sind daneben vorgesehen.
Diskussionen gab es im Bauausschuss um die Zufahrt zum Gebäude. Der bei der Gemeinde eingereichte Plan sieht eine Erschließung über die B2 vor. Dies stieß in der Sitzung auf Widerstand. Bauamtsleiter Alfred Schatz sagte dazu: „Sowohl im Bebauungsplan als auch in der Urkunde zum Grundstück ist festgelegt, dass das nicht zulässig ist.“Dem Bauherren bleibe also keine andere Möglichkeit als eine Erschließung über den Robinienweg. Letztendlich erteilte der Bauausschuss dem Vorhaben das Einvernehmen – allerdings mit dem Hinweis auf die Regeln zur Zufahrt.
Das Gelände war seit Jahrzehnten unbenutzt, was auch an den Altlasten im Boden lag. Nach dem Zweiten Weltkrieg befand sich dort eine provisorische Klärgrube, in die Abwässer aus dem stark wachNeu-Kissing eingeleitet wurden. Diese Grube wurde später einfach zugeschüttet. Vor einigen Jahren ließ die Gemeinde den Boden untersuchen, wobei sich herausstellte, dass dieser belastet ist, unter anderem mit Teerbrocken. Daher wurde ein Teil der Oberfläche abgetragen und von einer Firma entsorgt.
Dem Bau des Geschäftshauses steht nun nichts mehr im Wege. Wann das Vorhaben starten soll, ist noch offen – der Investor Alexander Jeckel war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
● Kiesgrube Der Bauausschuss beschäftigte sich auch mit einer Anfrage zum Kiesabbau. Vorgesehen ist dafür eine Fläche südlich des
Gewerbegebiets Süd, mittig zwischen der bestehenden Bebauung und der Photovoltaikanlage. Der Antragsteller möchte dort zwischen den Jahren 2020 und 2030 rund 30000 Kubikmeter Kies abbauen und die Grube danach wieder verfüllen. Der Bauausschuss lehnte diesen Antrag allerdings in Hinblick auf die Planung der Augsburger Osttangente ab. Die Mitglieder des Bauausschusses waren sich einig, dass man zunächst abwarten sollte, wie die Trassenführung versenden läuft. Kommt es dabei nicht zu Konflikten mit dem Kies-Abbaugebiet, könne der Antragsteller sein Vorhaben erneut einbringen.
● Beleuchtung Diskussionen gab es um die Beleuchtung an der Auenstraße. Da der Weg abschnittsweise von Fußgängern und Radfahrern als westlicher Zugang zum Bahnhof genutzt wird, stand die Überlegung im Raum, eine Straßenbeleuchtung zu realisieren – möglicherweise mit solarbetriebenen Leuchten. Letztendlich einigten sich die Mitglieder des Bauausschusses aber darauf, das Vorhaben zurückzustellen und zunächst die rechtliche Situation überprüfen zu lassen. Dabei soll geklärt werden, welche Beleuchtung an dieser Stelle vorgeschrieben ist.
30 000 Kubikmeter Kies sollen abgebaut werden