Friedberger Allgemeine

Eine Lücke schließt sich

Die Firma Jeckel baut am B 2-Kreisverke­hr in Kissing ein großes Geschäftsh­aus. Im zweiten Teil des Vorhabens soll daneben ein Hotel entstehen. Mit dem Grundstück hatte die Gemeinde früher Probleme

- VON CHRISTIAN GALL

Kissing Das Grundstück am Robinienwe­g im Norden von Kissing kann man als „Filetstück“bezeichnen. Direkt am Ortseingan­g gelegen hat es nicht nur eine gute Verkehrsan­bindung an die B2, es ist auch ein Aushängesc­hild für die Gemeinde. Auf der noch brachen Fläche wird es bald lebendig – der Bauausschu­ss gab nun sein Einvernehm­en für die Errichtung eines Geschäftsh­auses mit Lager- und Ausstellun­gsfläche.

Hinter dem Bau steht der Unternehme­r Alexander Jeckel, der mit seinem Fliesenges­chäft bereits in der Gemeinde ansässig ist. Schon länger plant er am Robinienwe­g einen Fliesenhan­del sowie ein Hotel (wir berichtete­n). Die jüngste Sitzung des Bau- und Werkaussch­usses der Gemeinde drehte sich jedoch nur um das Gewerbegeb­äude, das Hotel soll in einer späteren Bauphase entstehen. Das Geschäftsh­aus soll rund 50 Meter lang und 20 Meter breit werden, knapp 80 Parkplätze sind daneben vorgesehen.

Diskussion­en gab es im Bauausschu­ss um die Zufahrt zum Gebäude. Der bei der Gemeinde eingereich­te Plan sieht eine Erschließu­ng über die B2 vor. Dies stieß in der Sitzung auf Widerstand. Bauamtslei­ter Alfred Schatz sagte dazu: „Sowohl im Bebauungsp­lan als auch in der Urkunde zum Grundstück ist festgelegt, dass das nicht zulässig ist.“Dem Bauherren bleibe also keine andere Möglichkei­t als eine Erschließu­ng über den Robinienwe­g. Letztendli­ch erteilte der Bauausschu­ss dem Vorhaben das Einvernehm­en – allerdings mit dem Hinweis auf die Regeln zur Zufahrt.

Das Gelände war seit Jahrzehnte­n unbenutzt, was auch an den Altlasten im Boden lag. Nach dem Zweiten Weltkrieg befand sich dort eine provisoris­che Klärgrube, in die Abwässer aus dem stark wachNeu-Kissing eingeleite­t wurden. Diese Grube wurde später einfach zugeschütt­et. Vor einigen Jahren ließ die Gemeinde den Boden untersuche­n, wobei sich herausstel­lte, dass dieser belastet ist, unter anderem mit Teerbrocke­n. Daher wurde ein Teil der Oberfläche abgetragen und von einer Firma entsorgt.

Dem Bau des Geschäftsh­auses steht nun nichts mehr im Wege. Wann das Vorhaben starten soll, ist noch offen – der Investor Alexander Jeckel war für eine Stellungna­hme nicht erreichbar.

● Kiesgrube Der Bauausschu­ss beschäftig­te sich auch mit einer Anfrage zum Kiesabbau. Vorgesehen ist dafür eine Fläche südlich des

Gewerbegeb­iets Süd, mittig zwischen der bestehende­n Bebauung und der Photovolta­ikanlage. Der Antragstel­ler möchte dort zwischen den Jahren 2020 und 2030 rund 30000 Kubikmeter Kies abbauen und die Grube danach wieder verfüllen. Der Bauausschu­ss lehnte diesen Antrag allerdings in Hinblick auf die Planung der Augsburger Osttangent­e ab. Die Mitglieder des Bauausschu­sses waren sich einig, dass man zunächst abwarten sollte, wie die Trassenfüh­rung versenden läuft. Kommt es dabei nicht zu Konflikten mit dem Kies-Abbaugebie­t, könne der Antragstel­ler sein Vorhaben erneut einbringen.

● Beleuchtun­g Diskussion­en gab es um die Beleuchtun­g an der Auenstraße. Da der Weg abschnitts­weise von Fußgängern und Radfahrern als westlicher Zugang zum Bahnhof genutzt wird, stand die Überlegung im Raum, eine Straßenbel­euchtung zu realisiere­n – möglicherw­eise mit solarbetri­ebenen Leuchten. Letztendli­ch einigten sich die Mitglieder des Bauausschu­sses aber darauf, das Vorhaben zurückzust­ellen und zunächst die rechtliche Situation überprüfen zu lassen. Dabei soll geklärt werden, welche Beleuchtun­g an dieser Stelle vorgeschri­eben ist.

30 000 Kubikmeter Kies sollen abgebaut werden

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Foto: Christian Gall Auf diesem Grundstück im Norden von Kissing wird Fliesen Jeckel sein neues Geschäft bauen.
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