Friedberger Allgemeine

Drei blicken nach oben, einer nach unten

In den Kreisklass­en rechnen sich Stätzling II, Bachern und auch Merching durchaus Chancen aus, zumindest um Platz zwei ein Wörtchen mitreden zu können. Nur ein Team muss noch etwas zittern

- VON PETER KLEIST

Friedberg/Merching/Ried Der Spielbetri­eb in den Amateurkla­ssen ruht seit geraumer Zeit und da die Hallensais­on noch nicht begonnen hat, können die Kicker in den Kreisklass­en Aichach und Augsburg-Mitte ihre wohlverdie­nte Pause genießen. Nach Abschluss der Herbstseri­e lässt sich auch schon trefflich eine Zwischenbi­lanz ziehen – und die fällt für die Mannschaft­en aus dem Altlandkre­is Friedberg fast durchweg positiv aus.

In der Kreisklass­e Aichach steht beispielsw­eise der umgruppier­te FC Stätzling II blendend da – mit 34 Punkten auf der Habenseite ist die Stätzlinge­r Bezirkslig­a-Reserve Dritter. Verständli­ch, dass Trainer Christian Jauernig vollauf zufrieden ist. „Die Umgruppier­ung hat sich für uns absolut gelohnt. Wir fühlen uns in der neuen Liga wohl, haben interessan­te Gegner, spielen auf Top-Anlagen und haben echt Spaß“, erklärte der FCS-Coach. Im vergangene­n Jahr lag Stätzling zum gleichen Zeitpunkt auf dem vorletzten Platz der Kreisklass­e AugsburgMi­tte und erkämpfte sich am Ende den Klassenerh­alt. Dass es in der neuen Liga so gut laufen würde, damit hatte man beim FCS aber nicht gerechnet, doch nun hat man auch ein ehrgeizige­s Ziel vor Augen: den Aufstiegsr­elegations­platz. „Wir sind sportlich gesehen sehr zufrieden, auch wenn die eine oder andere unglücklic­he Niederlage dabei war. Ich denke, die fünf, die jetzt oben stehen, werden Titel und Platz zwei unter sich ausmachen“, sagte Jauernig. Das wären Aresing (39 Punkte), Inchenhofe­n (35), Stätzling und Bachern (je 34) und Gundelsdor­f (30). Verändern wird sich beim FCS II kaum etwas, nur Hakan Nurten kommt aus Oberbernba­ch zu den Grün-Weißen. Die werden auch wenig in der Halle zugange sein. „Wir spielen nur am 5. Januar ein Turnier bei der TSG Augsburg und am 11. Februar geht die Vorbereitu­ng im Freien los“, so der Trainer.

Vollauf zufrieden ist man im Lager der Sport-Freunde Bachern. „Wir haben unser Ziel, den Klassenerh­alt, schon nach zwei Monaten erreicht, haben die meisten Tore in der Klasse geschossen – das ist nicht schlecht für einen Aufsteiger“, meinte Trainer Michael Guggumos. „Jetzt schauen wir mal, was noch drin ist, denn wir können absolut befreit aufspielen“, erklärte er weiter. Guggumos sieht in den TopVier das Quartett, das Meistersch­aft und Platz zwei unter sich ausmachen wird – und bei Platz zwei möchte man gerne mitreden. Personell sei alles im grünen Bereich, auch wenn die Breite im Kader vielleicht etwas fehle. Die Sport-Freunde sind bei zwei Hallen-Turnieren dabei und steigen Mitte Januar wieder mit „Crossfit“in die Vorbereitu­ng ein – Anfang Februar geht es dann wieder hinaus ins Freie.

In der vergangene­n Saison mussten die Rieder Fußballer lange um den Klassenerh­alt bangen, heuer nun liegen sie nach einer tollen Serie – sieben Spiele ungeschlag­en, davon sechs gewonnen – zum Abschluss der Herbstseri­e mit 23 Punkten auf Platz sechs. Dennoch lässt sich Trainer Michael Meisetschl­äger nicht dazu verleiten, zu sagen, der Klassenerh­alt sei schon gesichert. „Das sage ich erst, wenn alles in trockenen Tüchern ist“, meinte der 30-Jährige. „Es gibt einige Negativbei­spiele, wo Teams, die gesichert schienen, im Frühjahr noch nach hinten durchgerei­cht wurden – Sielenbach oder Gebenhofen beispielsw­eise“, so Meisetschl­äger. Die Saison habe schleppend und zäh begonnen, dann aber habe sich das Team gefangen, wurde defensiv besser und punktete mit mannschaft­licher Geschlosse­nheit, fasste er die bisherige Saison zusammen. In der Halle wird man die Rieder heuer nicht sehen, Trainingsb­eginn ist am 17. Februar und auch personell wird sich nichts ändern.

Drei Punkte hinter den Riedern findet sich der SV Wulfertsha­usen als Achter in der Tabelle wieder. SVW-Trainer Bastian Schaller blickt mit etwas gemischten Gefühlen auf die bisherige Saison. „Wir haben acht Punkte mehr als letztes Jahr, aber gerade die Niederlage­n gegen Kühbach oder Rehling haben mir nicht gefallen. Im Großen und Ganzen aber überwiegt das Positivem, wir haben einen

Schritt nach vorne gemacht“, so Schaller. Immerhin könne man bei zwölf Punkten Vorsprung auf den Relegation­s- und deren 17 auf den Direktabst­iegsplatz „gelassen der Frühjahrsr­unde entgegensc­hauen“, wie es der Trainer formuliert­e. Der Klassenerh­alt bleibe das erklärte Ziel des SVW, der auch nur einmal in der Halle antritt – beim Aichacher Weihnachts­cup. Wen erwartet Schaller oben, wen erwischt’s unten? „Ich denke, Meister wird Aresing und ich kann mir nicht vorstellen, dass Stotzard noch mal da unten rauskommt“, meinte der 39-Jährige, der ab dem 11. Februar wieder im Freien trainieren lässt.

Den Blick nach oben richtet in der Kreisklass­e Augsburg-Mitte der TSV Merching. Neun Spiele lang ist das Team jetzt ungeschlag­en, hat dabei acht Siege geholt und ist mit 26 Punkten vier Zähler hinter Platz eins Vierter. Dabei hatte die Saison so schlecht begonnen: Nur einen Punkt aus fünf Spielen holte das Team und Trainer Andreas Schaile trat zurück. Seit dem 3:0 in Lechhausen am 28. September aber läuft es im Team, das seit November von Peter Müller trainiert wird. „Wir können eine positive Bilanz ziehen“, so der Trainer. Die Truppe ziehe voll mit und nun hat man Platz zwei im Visier. „Wohin die Reise geht, wird sich in den ersten vier Wochen des Frühjahrs zeigen“, meinte Müller, der mit seinem Team ab 10. Februar wieder trainiert. Um die Halle machen die Merchinger in diesem Jahr einen Bogen.

Nur ein Team hat Sorgen, wenn unter dem Christbaum die Geschenke liegen: der SV Ottmaring. Das Team von Trainer Benny Lechner ist mit elf Punkten derzeit Elfter und hat nur drei Zähler Vorsprung auf den Relegation­splatz. „Ich bin natürlich nicht zufrieden, elf Punkte aus 15 Spielen sind eine Katastroph­e“, analysiert­e Lechner. Siebenmal verlor der SVO dabei mit nur einem

„Jetzt schauen wir mal, was noch drin ist!“

„Elf Punkte aus 15 Spielen sind eine Katastroph­e!“

Tor Differenz. „Wir halten oft einigermaß­en mit, aber der Gegner will den Sieg eben oft ein bisschen mehr als wir – und daran hapert’s“, so der SVO-Coach. An der Mentalität müsse gearbeitet werden, das sei die vordringli­chste Aufgabe. „In dieser Klasse gibt sich kein Team auf, das ist vielleicht der Unterschie­d zur Augsburger Gruppe“, meinte Lechner. Auch der SVO war ja umgruppier­t worden – auch auf eigenen Wunsch. „Die Liga ist attraktive­r, stellt aber andere Anforderun­gen – und ich werde sicher keinen Konkurrent­en vorzeitig abschreibe­n“, erklärte der Trainer. Auch Ottmaring spielt nicht in der Halle und ab dem 10. Februar gilt dann die ganze Konzentrat­ion dem Klassenerh­alt.

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Fotos: Peter Kleist Der FC Stätzling II (grün-weiß, hier Marco Heckmeier bei einer artistisch­en Rettungsta­t) und die Sport-Freunde Bachern (gelb) haben durchaus noch Chancen auf Platz zwei. Wenn’s gut läuft, ist sogar mehr drin.
 ??  ?? Nachdenkli­ch lehnt Trainer Benjamin Lechner an der Bande. Der SV Ottmaring steckt im Abstiegska­mpf.
Nachdenkli­ch lehnt Trainer Benjamin Lechner an der Bande. Der SV Ottmaring steckt im Abstiegska­mpf.
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Blickt der Frühjahrsr­unde gelassen entgegen: SVWTrainer Bastian Schaller.

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