Internationale Kultur im Goldenen Saal
Internationale Kultur im Goldenen Saal
Kunst kennt keine Grenzen. Kunst blüht überall auf, wo Menschen sich kreativ ausdrücken und etwas von ihrer Seele nach außen geben. Nicht zuletzt belebt Kunst eine Stadt, in der viele Nationalitäten ihre Heimat gefunden haben. Jeden Aschermittwoch wird dies aufs Neue sichtbar beim internationalen Künstlerempfang der Stadt, der, moderiert von Horst Thieme, den Goldenen Saal mit begeisterten Gästen füllte.
In unterschiedlichste Richtungen zielten die Darbietungen dieses Mal. Sänger Yasar Dogan appelliert mit melodiöser Stimme für Menschlichkeit und Akzeptanz. In alevitischer Mystik verglich er die Menschen mit den verschiedenen Blumen. Farhad Jooyenda und Riccardo Ferrara besangen berührend die Not eines Flüchtlings („Ich bin ein Vogel ohne Käfig“). In Slam Poetry machte sich Meike Harms über die unbekümmerten Klimasünder im SUVLaufstall lustig („Wer braucht denn schon Eisbären?“). Geistesgegenwart, sicheres Rhythmusgefühl und eine flinke Zunge bewiesen die sechs der Performancegruppe „Dem HipHop sein Haus“mit spritzigen Einfällen zu Augsburger Stadtteilen.
Der Hochkultur verpflichtet waren die Spitzenleistungen des Ballettpaares Sewon Ahn und Cosmo Sancilio vom Staatstheater mit klassisch-anmutigem und modernraumgreifenden Schwanentanz. Pianist Evgeny Konnov riss mit seinem energischen Klavierspiel mit und erschuf mächtige Klanggebilde mit der Etüde Nr. 4 von Franz Liszt.
Ebenso virtuos holte Christian Elin aus seinem Saxofon eine ununterbrochene Tonkaskade heraus. Das Swingtette de Bavière ließ bei Gypsyjazz die Finger und Beine jucken. Und die Band John Garner präsentierte eine Ode an die Freundschaft.
Für Bürgermeisterin Eva Weber ist dieser Künstlerempfang „keine bunte Tapete“, vielmehr Ausdruck vom Willen, gemeinsam miteinander auf Dauer das Leben zu teilen. „Wir feiern die Errungenschaften unserer offenen Gesellschaft, wo Wohlwollen und Respekt über das Misstrauen siegt“, sagte sie. Interkultur-Referent Reiner Erben ergänzte, die Friedensstadt gebe „keinen Raum für Ausgrenzung“.