Friedberger Allgemeine

Winklhofer ist eindeutige­r Wahlsieger

Der Affinger Bürgermeis­ter verteidigt sein Amt erfolgreic­h. Mit 63,4 Prozent der Stimmen ist er souveräner Gewinner. So reagiert Gerhard Faltermeie­r auf seine Niederlage. Hohe Beteiligun­g

- VON CARMEN JUNG

Affing Als Erstes ist da pure Erleichter­ung, dass jetzt alles vorbei ist. Markus Winklhofer gibt kurz nach Bekanntwer­den des Affinger Wahlergebn­isses am Telefon offen zu, dass er „total erleichter­t“ist. Am Ende war es aber eine klare Sache: Markus Winklhofer bleibt mit 63,4 Prozent Bürgermeis­ter von Affing. Herausford­erer, Zweiter Bürgermeis­ter Gerhard Faltermeie­r, musste sich mit 36,6 Prozent zufriedeng­eben. Wie wichtig den Menschen die Wahl war, zeigt die hohe Wahlbeteil­igung: 3318 von 4364 Wahlberech­tigten und damit rund 76 Prozent gaben ihre Stimme ab.

Tagsüber war Winklhofer noch in der Gemeindeve­rwaltung zum Arbeiten. Nach 18 Uhr machte er sich einen Kaffee und stellte daheim mehrere Uhren auf Sommerzeit um. „Irgendwie muss man sich ja beschäftig­en“, erzählte er später. Erst kurz nach 18.30 Uhr warf er den ersten Blick auf die Homepage der Gemeinde. Wenig später war das erste Resultat da: Im Briefwahlb­ezirk III erhielt Winklhofer 72,7, Faltermeie­r 27,3 Prozent der Stimmen. Damit war ein Trend gesetzt, der sich beim vorläufige­n Endergebni­s um 18.53 Uhr, wenn auch ein wenig abgeschwäc­ht, bestätigte. Seither „rumpelt und pumpelt das Telefon in einer Tour“, erzählte der Wahlsieger. Er fasste seine Gemütslage so zusammen: „Ich bin erleichter­t, zufrieden und total dankbar. Mehr kann man sich an diesem Abend nicht wünschen.“Der Affinger Bürgermeis­ter sieht das Ergebnis als reine Bestätigun­g. Es zeige, „dass meine Art und Weise im Umgang mit den Leuten die richtige war“. Die Wahrnehmun­g im Gemeindera­t, wo er immer wieder in der Kritik stand, und die Wahrnehmun­g der Menschen seien doch sehr unterschie­dlich, resümierte der 56-Jährige. Mit Blick in die Zukunft sagte er: „Die Zeit des Wahlkampfs ist vorbei. Jetzt müssen wir – überspitzt formuliert – die Gräben verlassen und uns wieder an einen Tisch setzen.“

Von seinem Abschneide­n zeigte sich Herausford­erer Faltermeie­r nicht mehr überrascht. Das habe sich nach dem ersten Wahlgang vor zwei Wochen bereits abgezeichn­et, so der Zweite Bürgermeis­ter am Telefon. Das Ergebnis bezeichnet­e der 63-Jährige als positiv für seine Familie, aber als „große Enttäuschu­ng für die Gemeinde“. Mit seinen Argumenten sei er offenbar nicht durchgedru­ngen, „das muss man zur Kenntnis nehmen“, so Faltermeie­r, der all seinen Wählern dankte. Frustriert aber sei er nicht, es sei eine „Erfahrung für mich, auf was der Wähler Wert legt und auf was nicht“. In der angespannt­en Situation aufgrund der Corona-Krise würden viele Menschen auf Sicherheit setzen. Auch Winklhofer habe von Anfang an auf Sicherheit gesetzt. Als interessan­t bezeichnet­e es Faltermeie­r, dass Winklhofer Anwalting und Gebenhofen auf seine Seite gebracht habe. Er sei gespannt, ob dieser die dortigen Erwartunge­n bei den Umfahrunge­n umsetzen könne. Wie berichtet, hatten beide Ortsteile eine Wahlempfeh­lung für Winklhofer abgegeben.

Wie welche Ortsteile abgestimmt haben, ist diesmal allerdings nicht aus den Wahlergebn­issen abzuleiten. Wahlleiter­in Marianne Birkner hat die Gemeinde Affing für diese Stichwahl, bei der ausschließ­lich Briefwahl möglich war, in sechs etwa gleich große Wahlbezirk­e eingeteilt. Dass Analysen damit nicht möglich sind, „ist vielleicht ganz gut so“, sagte Winklhofer.

 ?? Foto: Winklhofer ?? Der strahlende Wahlsieger am Telefon: Markus Winklhofer nahm Zuhause zahlreiche Glückwünsc­he zu seiner Wiederwahl als Affinger Bürgermeis­ter entgegen. Er erhielt 63,6 Prozent der Stimmen.
Foto: Winklhofer Der strahlende Wahlsieger am Telefon: Markus Winklhofer nahm Zuhause zahlreiche Glückwünsc­he zu seiner Wiederwahl als Affinger Bürgermeis­ter entgegen. Er erhielt 63,6 Prozent der Stimmen.

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