Friedberger Allgemeine

Neben der B2 in Kissing wird gebaut

Das Grundstück zwischen der Bundes- und Peterhofst­raße gehört inzwischen fünf Investoren, die alle eigene Pläne verfolgen

- VON PHILIPP SCHRÖDERS

Kissing Schon länger wird auf dem großen Areal an der B 2 ganz in der Nähe des Ortseingan­gs von Kissing gearbeitet. Auf dem Grundstück gegenüber der RAN-Tankstelle schieben Bagger Erde zu großen Hügeln auf und arbeiten sich ins Erdreich vor.

Auf den ersten Blick lässt sich ein Großbaupro­jekt vermuten. Tatsächlic­h handelt es sich aber um mehrere Vorhaben, wie die Verwaltung erklärt. Das gesamte Grundstück zwischen der B2 und der Peterhofst­raße hat eine Fläche von circa 10 000 Quadratmet­ern. Die wurden von der Gemeinde Kissing parzellier­t an fünf verschiede­ne Investoren verkauft, die in ganz unterschie­dlichen Branchen tätig sind. Die derzeitige­n Arbeiten haben aber nur indirekt mit den Vorhaben der Investoren zu tun. Lediglich auf einem Teilstück habe ein Bauwerber Material zur Bodenverbe­sserung einbringen lassen, sagt Bauamtslei­ter Alfred Schatz. Ansonsten sei der Bagger im Auftrag des Landesamts für Bodendenkm­alpflege im Einsatz.

„Knapp neben der Trasse wird die Römerstraß­e vermutet und das Profil ist da auch gefunden worden“, sagt Schatz. Arbeiter haben Überreste der historisch­en Verbindung freigelegt.

Noch vor der Gründung Augsburgs entstand beim heutigen Rederzhaus­en ein bedeutende­s Kastell, das zum Teil auf Kissinger Flur lag. Spätestens seit der Gründung Augsburgs war den Römern klar, dass die Verbindung nach Rom schnell und sicher sein muss. So entstanden große Verkehrsad­ern, die durch Kissing bis ins Zentrum des alten Imperiums führten.

Daher untersuche­n Archäologe­n nun auch das Grundstück an der B 2, bevor die Bauarbeite­n beginnen dürfen. Schatz erklärt das Vorgehen bei Vorhaben in diesem Gebiet: „Wir haben die Investoren darauf aufmerksam gemacht, dass es eventuell bodendenkm­alpflegeri­sche Funde gibt und die sollten sich daher mit dem Landesamt für Bodendenkm­alpflege ins Benehmen setzen und fragen, ob Sondierung­sgrabungen nötig sind.“

In solchen Fällen sei es üblich, dass das Amt dann eigene Mitarbeite­r schicke oder eine Firma beauftrage, um den Untergrund zu untersuche­n. Der Bagger trage vorsichtig Schicht für Schicht ab, um eventuell historisch­e Funde zum Vorschein zu bringen. Die würden dann dokumentie­rt. „Wenn das nichts hochdramat­isch Neues ist, darf das in der Regel beseitigt werden und danach darf weitergear­beitet werden“, sagt Schatz. Wie lange das Landesamt noch zu Gange sei, ließe sich nicht abschätzen.

Die Pläne der Investoren nehmen derweil bereits Form an. Laut Schatz soll eine Autowerkst­att gebaut werden. Eventuell wird sie in diesem Jahr noch fertiggest­ellt. Des Weiteren sei eine Selbstbedi­enungsauto­waschanlag­e mit modernster Technik geplant. Zu den anderen drei Projekten könne die Verwaltung aber noch keine Auskunft geben.

Einen neuen Bebauungsp­lan musste die Gemeinde für das Areal nicht aufstellen lassen. Hier gilt der mit dem Titel „17 Gewerbegeb­iet Nord“. Nur Überarbeit­ungen seien nötig gewesen. Wie Schatz erklärt, musste beispielsw­eise der Abstand zur B 2 angepasst werden.

Auch von den Zufahrten her verläuft die Planung vergleichs­weise unproblema­tisch. Die Waschanlag­e solle nördlich zur B2 hin gebaut werden und müsse daher durch eine eigene Zufahrt erschlosse­n werden. Alle anderen Grundstück­e lägen an der Peterhofst­raße und seien von dort aus unmittelba­r erreichbar.

 ?? Foto: Philipp Schröders ?? An der B2 in Kissing gegenüber der RAN-Tankstelle wird schon seit längerer Zeit gearbeitet. Fünf Investoren planen dort Projekte. Zurzeit untersuche­n aber noch Archäologe­n den Untergrund.
Foto: Philipp Schröders An der B2 in Kissing gegenüber der RAN-Tankstelle wird schon seit längerer Zeit gearbeitet. Fünf Investoren planen dort Projekte. Zurzeit untersuche­n aber noch Archäologe­n den Untergrund.

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