Neben der B2 in Kissing wird gebaut
Das Grundstück zwischen der Bundes- und Peterhofstraße gehört inzwischen fünf Investoren, die alle eigene Pläne verfolgen
Kissing Schon länger wird auf dem großen Areal an der B 2 ganz in der Nähe des Ortseingangs von Kissing gearbeitet. Auf dem Grundstück gegenüber der RAN-Tankstelle schieben Bagger Erde zu großen Hügeln auf und arbeiten sich ins Erdreich vor.
Auf den ersten Blick lässt sich ein Großbauprojekt vermuten. Tatsächlich handelt es sich aber um mehrere Vorhaben, wie die Verwaltung erklärt. Das gesamte Grundstück zwischen der B2 und der Peterhofstraße hat eine Fläche von circa 10 000 Quadratmetern. Die wurden von der Gemeinde Kissing parzelliert an fünf verschiedene Investoren verkauft, die in ganz unterschiedlichen Branchen tätig sind. Die derzeitigen Arbeiten haben aber nur indirekt mit den Vorhaben der Investoren zu tun. Lediglich auf einem Teilstück habe ein Bauwerber Material zur Bodenverbesserung einbringen lassen, sagt Bauamtsleiter Alfred Schatz. Ansonsten sei der Bagger im Auftrag des Landesamts für Bodendenkmalpflege im Einsatz.
„Knapp neben der Trasse wird die Römerstraße vermutet und das Profil ist da auch gefunden worden“, sagt Schatz. Arbeiter haben Überreste der historischen Verbindung freigelegt.
Noch vor der Gründung Augsburgs entstand beim heutigen Rederzhausen ein bedeutendes Kastell, das zum Teil auf Kissinger Flur lag. Spätestens seit der Gründung Augsburgs war den Römern klar, dass die Verbindung nach Rom schnell und sicher sein muss. So entstanden große Verkehrsadern, die durch Kissing bis ins Zentrum des alten Imperiums führten.
Daher untersuchen Archäologen nun auch das Grundstück an der B 2, bevor die Bauarbeiten beginnen dürfen. Schatz erklärt das Vorgehen bei Vorhaben in diesem Gebiet: „Wir haben die Investoren darauf aufmerksam gemacht, dass es eventuell bodendenkmalpflegerische Funde gibt und die sollten sich daher mit dem Landesamt für Bodendenkmalpflege ins Benehmen setzen und fragen, ob Sondierungsgrabungen nötig sind.“
In solchen Fällen sei es üblich, dass das Amt dann eigene Mitarbeiter schicke oder eine Firma beauftrage, um den Untergrund zu untersuchen. Der Bagger trage vorsichtig Schicht für Schicht ab, um eventuell historische Funde zum Vorschein zu bringen. Die würden dann dokumentiert. „Wenn das nichts hochdramatisch Neues ist, darf das in der Regel beseitigt werden und danach darf weitergearbeitet werden“, sagt Schatz. Wie lange das Landesamt noch zu Gange sei, ließe sich nicht abschätzen.
Die Pläne der Investoren nehmen derweil bereits Form an. Laut Schatz soll eine Autowerkstatt gebaut werden. Eventuell wird sie in diesem Jahr noch fertiggestellt. Des Weiteren sei eine Selbstbedienungsautowaschanlage mit modernster Technik geplant. Zu den anderen drei Projekten könne die Verwaltung aber noch keine Auskunft geben.
Einen neuen Bebauungsplan musste die Gemeinde für das Areal nicht aufstellen lassen. Hier gilt der mit dem Titel „17 Gewerbegebiet Nord“. Nur Überarbeitungen seien nötig gewesen. Wie Schatz erklärt, musste beispielsweise der Abstand zur B 2 angepasst werden.
Auch von den Zufahrten her verläuft die Planung vergleichsweise unproblematisch. Die Waschanlage solle nördlich zur B2 hin gebaut werden und müsse daher durch eine eigene Zufahrt erschlossen werden. Alle anderen Grundstücke lägen an der Peterhofstraße und seien von dort aus unmittelbar erreichbar.