Kommunalwahl
Frauen gewinnen kaum Land
Sie ist in einem Monat Bürgermeisterin der Marktgemeinde Aindling und damit die einzige Frau an der Spitze einer der 24 Kommunen im Wittelsbacher Land und die erste seit zwölf Jahren: Gertrud Hitzler (CSU) folgt auf Tomas Zinnecker.
In Deutschland gibt es seit 15 Jahren eine Bundeskanzlerin und seit Kurzem eine EU-Kommissionschefin. Im Wittelsbacher Land sind Sie künftig die einzige Rathauschefin. Sie fühlen sich aber nicht als Quotenbürgermeisterin?
Gertrud Hitzler: Nein, ganz bestimmt nicht! Das Amt hat für mich überhaupt nichts mit dem Geschlecht zu tun. Ich werde einfach versuchen, die Bürger der Marktgemeinde Aindling so gut wie nur möglich zu vertreten. Der Unterschied zu männlichen Kollegen ist eher, wie das Amt ausgeübt wird. Der Diskussionsstil von Frauen ist anders.
Freuen Sie sich schon darauf, die Männerrunde bei der ersten Bürgermeister-Dienstbesprechung im Landratsamt zu sprengen?
Hitzler: Nein, da bin ich leidenschaftslos. Aber ich glaube schon, dass sich der Ton ein wenig ändert, wenn eine Frau dabei ist.
Wie haben Sie den Weg in die Kommunalpolitik gefunden?
Hitzler: Es gab Dinge, die mich geärgert haben. Und ich habe gesagt: Da muss sich was ändern. In den Vereinen haben wir dann diskutiert. Zum Teil war es Eigeninitiative, zu kandidieren, zum anderen bin ich dazu aufgefordert worden.
War es oft schwerer, weil Sie eine Frau sind, oder ist das für alle gleich?
Hitzler: Ich kann es nicht beurteilen, weil ich nicht weiß, wie schwer es als Mann ist. Für Frauen ist es schwerer, weil sie die Politik mit ihrem Familienleben zusammenbringen wollen und müssen.