Friedberger, unterstützt eure Geschäfte!
Corona bedroht die Existenz vieler Läden, Handwerksbetriebe und Lokale. Mehrere Initiativen versuchen zu helfen. Sie informieren Kunden, wo sie was wie bekommen
„Man könnte den Anschein gewinnen, es sei alles tot – aber das ist es nicht!“Es gibt keine Veranstaltungen, man kann nicht mehr einkaufen gehen. Manuel Weindl schmerzt es, seine Heimatstadt so leer zu sehen. Und die Friedberger müssen sich nun fragen: Woher bekommt man das, was man außer Lebensmitteln braucht? Internetseiten wie Amazon scheinen da die einfachste Lösung. Wer in diesen Tagen jedoch weiter lokal einkaufen möchte – und das wollen viele, steht vor einem Problem. Oder doch nicht?
Es gibt mehrere Initiativen, die sich bemühen, das lokale Gewerbe zu unterstützen. Die Stadt und der Aktiv-Ring Friedberg haben gemeinsam eine Initiative gegründet. Sie betreiben die Internetseite www.einkaufen-in-friedberg.de. Dort steht eine aktuelle Liste der Geschäfte, die Lieferservice anbieten. Die drei Kategorien „Einkaufen“, „Genießen“und „Gesundheit & Beauty“beinhal
nicht nur die Namen der Geschäfte, sondern auch Telefonnummer, E-Mail-Adresse und InternetLink. Hier gibt es von Fahrrädern über Bücher und Schreibwaren bis zu Gartengeräten fast alles.
Manuel Weindl sagt, dass die Idee für die Initiative von Roland Eichmann stammt. Der Bürgermeister sei auf den Aktiv-Ring zugekommen mit der Frage, wie man dem Gewerbe helfen könnte. Daraufhin habe der Aktiv-Ring bei der Werbeagentur „grzabka creative“Unterstützung gefunden. Sie sponsert die Werbekampagne. Als der AktivRing sich an die Geschäftsleute wandte, kamen viele positive Rückmeldungen: Fast die Hälfte der Geschäfte in der Innenstadt ist trotz Corona noch erreichbar für Bestellungen. Weindl sagt, die Idee der Kampagne sei, „den Leuten zu kommunizieren, dass die Verkäufer noch für sie da sind“. Mit der Internetseite wollen die Stadt und der Aktiv-Ring eine Plattform für lokale Einzelhändler schaffen. Außerdem läuft eine Anzeigenkampagne, um Menschen zu erreichen, die das Internet nicht so häufig nutzen.
Eichmann betont, die Friedberger sollten sich vor Augen halten, wie wichtig der lokale Einzelhandel für sie und die Stadt ist. Die Krise könne existenzbedrohend für Geschäfte sein. Und: Das Motto der Initiative – „Immer für Euch da!“– soll auch für die Zukunft erhalten bleiben.
Andreas Gärtner, Bezirksgeschäftsführer des Einzelhandelverbandes, hält es für „ein wahnsinnig gutes Signal seitens der Stadt“, sich solidarisch mit dem Gewerbe zu zeigen. Beeindruckt hat ihn auch, wie schnell die Idee umgesetzt wurde. Und was kann sie bringen? Ulrich Roth, Inhaber des Geschäfts Vom Fass, berichtet, er merke, dass die Leute positiv und dankbar auf den Lieferservice reagieren. Auch das Bewusstsein dafür, dass lokale Geschäfte unterstützt werden müssen, sei gewachsen.
Eine weitere Initiative hat Thomas Schmid gestartet: „Dahoam in Friedberg“. Auf www.dahoam-in-friedberg.de können sich Gewerbetreiten bende eintragen, die einen Liefer– oder Abholservice anbieten. Schmid kommt aus dem Online-Marketing und möchte regionale Geschäfte in schweren Zeiten unterstützen, damit die in irgendeiner Form weitermachen können. Eine Initiative für die Gastronomie gibt es ebenfalls. Sandra Hossinger und Jörg Hunner betreiben die Seite www.wir-haltenzamm.de. Gast- und Landwirte, die weiterhin für Kunden erreichbar sind, sind hier aufgelistet.
Die Website „Einkaufen in Friedberg“enthält auch einen Link auf eine Initiative des Wittelsbacher Land Vereins: wilaGUT ist eine Internetseite, auf der man Gutscheine für Geschäfte erwerben kann. Der Vorteil für das Gewerbe ist, dass das Geld sofort eingeht und die Geschäfte sich trotz Corona über Wasser halten können. Weindl findet es hervorragend, dass es so viele Aktionen in Friedberg gibt. „Alle Initiativen sind wertvoll für Friedberg.“Der Geschäftswelt solle die Treue gehalten werden, und die Initiativen streben alle nach diesem Ziel.