Der neue Klinikchef ist guter Dinge
Hubert Mayer, neuer Geschäftsführer der Kliniken an der Paar, weiß, worauf es in der Corona-Krise ankommt. Auf ihn warten aber auch noch andere Probleme
Hubert Mayer weiß als erfahrener Notfallmediziner, worauf es im Katastrophenschutz ankommt: „Wir müssen vor die Lage kommen und ihr nicht hinterherlaufen.“Genau darauf sei derzeit alles an den Kliniken an der Paar ausgerichtet und Mayer ist „guter Hoffnung“, dass es gelingt. Er weiß aber auch: „Die Lage kann sich jeden Tag komplett ändern.“Ein noch schwierigerer Startzeitpunkt für einen neuen Krankenhaus-Geschäftsführer wie jetzt ist kaum vorstellbar. Seit Mittwoch leitet der 57-jährige Augsburger die Kliniken.
Mayer will alles daran setzen, „dass wir gut durch diese Krise kommen.“Im Aichacher Krankenhaus werden derzeit zwölf CoronaPatienten behandelt, einer davon
auf der Intensivstation. Eines ist klar: Es werden deutlich mehr werden. Im Krankenhaus-Neubau in Aichach werden alle Covid19-Fälle der Kliniken an der Paar versorgt.
Mayer hebt hervor, dass die beiden Interimsgeschäftsführer Georg Großhauser und Peter Schiele (er bleibt als Stellvertreter), der Ärztliche Direktor und Pandemiebeauftragte Dr. Christian Stoll und das ganze Team sehr gut vorgearbeitet hätten. Und er ist sich sicher, dass die Ärzte und das Pflegepersonal in den kommenden schweren Tagen und Wochen über ihre Grenzen gehen werden, um
Menschen so gut als nur möglich zu fahr sind, und auch diese Erfahrung aus Kriseneinsätzen kann er einbringen.
Mayer wusste, dass er eine komplizierte Aufgabe übernimmt. Im Februar hat sich der Kreistag einstimmig für ihn entschieden. Er wurde geholt als Krisenmanager – aber für eine ganz andere. Die im vergangenen Jahr in wirtschaftliche Schwierigkeiten geratenen Kliniken sind selbst aktuell ein finanzieller Akut-Patient. Der Landkreis muss in diesem Haushaltsjahr einen Verlust von rund 9,5 Millionen Euro aus 2019 ausgleichen. Schon heuer sollte das Minus, zumindest laut Plan, auf rund sechs Millionen zurückgehen. Aber solche Zahlen sind derzeit Makulatur. Geschäftsführer Mayer sagt es auch ganz klar: „Im Fokus steht allein diese Pandemie. Jetzt geht es nicht um Geld.“