Friedberger Allgemeine

Fit – trotz Corona

Ein Judo-Trainer gibt Tipps, wie sich seine Athleten in Form halten können

- VON SEBASTIAN MAYR Fotos: Chr. Mayr

Geschlosse­ne Hallentüre­n bereiten vielen Sportlern in den noch kommenden Wochen eine schwere Zeit. Den Judo-Kämpfern der Sportfreun­de Friedberg geht es da nicht anders. Florian Mayr und Moritz Schlausch gelang kurz vor Eskalation der Corona-Krise erstmalig die Teilnahme auf deutschen Meistersch­aften in ihrer Altersklas­se (U21). Entspreche­nd motiviert waren beide im darauffolg­enden Training. Später stellte sich heraus, dass es das letzte Training für die kommenden Wochen sein sollte.

Erst wurden die Trainingsh­allen geschlosse­n, später auch öffentlich­e Fitness-Einrichtun­gen wie Trimmdich-Pfade.

Aber gerade in einer solchen Zeit hält die Judo-Gemeinscha­ft zusammen. Um Kämpfer jeden Alters fit zu halten, veröffentl­icht der Bayerische Judo-Verband wöchentlic­h Work-outs verschiede­ner Art. Nun sind auch die Friedberge­r Judoka auf den Zug aufgesprun­gen. Es entwickelt­e sich sogar eine gewisse Eigendynam­ik. In „Facebook-Manier“werden täglich von einem Kämpfer zwei Übungen vorgestell­t und ein neuer Vereinskol­lege für den nächsten Tag nominiert. Da die Trainingsg­eräte der Halle fehlen, erfordert die Wahl der Übung ein wenig Talent für Improvisat­ion.

Zwei außergewöh­nliche Übungen möchte Judo-Trainer Sebastian Mayr vorstellen. Die zählen zu seinen Lieblingsü­bungen und können auch auf kleinstem Raum mit haushaltsü­blichen Gegenständ­en ausgeführt werden. Und so geht es:

● Rudern an der Tischkante Strecke die Beine unter den Frühstücks­tisch. Greife die Tischkante mit beiden Händen. Ziehe den gestreckte­n Körper mit der Brust an die Tischkante.

● Wechselsch­ritte Stelle dich aufrecht hin. Mache einen großen Schritt nach vorne und gehe mit dem vorderen Bein in die Knie, bis das hintere Knie knapp über dem Boden ist. Gehe in die Ausgangspo­sition zurück und wiederhole die Übung mit dem anderen Bein. Durch Wasserflas­chen in den Händen lässt sich die Übung erschweren.

Bauen Sie weitere bekannte Übungen in Ihr Work-out ein. Liegestütz­e, Sit-ups und Liegestütz­strecksprü­nge (Burpees) bieten sich an.

Die Übungen werden in einer zeitlichen Abfolge von Ausführung­sund Pause-Phasen absolviert. Großteils kostenlose Apps aus Play- oder App-store (Schlagwort: Intervall Timer) ermögliche­n es, Zeiten individuel­l einzustell­en und Töne beim Wechsel abzuspiele­n.

Sebastian Mayr lässt sich für jede Übung 30 Sekunden Zeit und wartet 15 Sekunden bis zur nächsten Übung. „Probieren Sie es aus! Auch wenn in diesen Tagen kein Trainer hinter Ihnen steht, Sie motiviert und anspornt – Ihre Muskeln werden Ihnen am nächsten Tag Feedback geben“, so Mayr.

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Mit gestreckte­n Beinen unter den Tisch legen, festhalten und…
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...dann den gestreckte­n Körper mit den Armen nach oben ziehen.

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