Friedberger Allgemeine

Warum SPD-Mann Kiefer Sozialrefe­rent bleiben könnte

CSU und Grüne werden ohne Sozialdemo­kraten regieren. Was dennoch für den 51-Jährigen spricht

- VON MICHAEL HÖRMANN

Die Augsburger SPD ist der größte Verlierer der Kommunalwa­hl. Die Partei, die mit der CSU unter Beteiligun­g der Grünen im Rathaus regierte, fliegt aus der Stadtregie­rung. Ordnungsre­ferent und Oberbürger­meisterkan­didat Dirk Wurm, der in der Stichwahl gegen die neue Rathausche­fin Eva Weber (CSU) verlor, dürfte somit seinen Referenten­posten los sein. Die SPD-Stadtratsf­raktion steht bald bei neun Mitglieder­n, noch sind es 13. Die SPD trauert. Obwohl: Es gibt einen Kommunalpo­litiker der SPD, der am Ende womöglich doch noch lachen kann. Einer, der in den eigenen Reihen fast schon abgeschrie­ben war.

Es ist Sozialrefe­rent Stefan Kiefer. Auch unter der künftigen Stadtregie­rung

von CSU und Grünen ist der Mann an der Spitze des Sozialrefe­rats noch nicht abgeschrie­ben, wenn es um die künftige Besetzung der Führungspo­sition geht. Offiziell äußert sich dazu kein Vertreter von CSU und Grünen. Die Regierungs­partner haben vereinbart, dass die Stelle ausgeschri­eben wird. Es gibt somit keine frühzeitig­e Festlegung auf einen Wunschkand­idaten, wie dies zum Beispiel bei Baureferen­t

Landtagsab­geordneten Johannes Hintersber­ger und kam bei ihrer ersten Stadtratsk­andidatur auf das zweitbeste Stimmenerg­ebnis der CSU. Ruth Hintersber­ger sagte auf Anfrage gegenüber unserer Redaktion: „Klar sind Wirtschaft, Gesundheit und Soziales genau die Bereiche, die ich aus der Kombinatio­n meiner Berufserfa­hrung als Erzieherin, meinem BWL-Masterstud­ium und meiner jetzigen Tätigkeit als Leitung der Akademie für Gesundheit­sberufe am Universitä­tsklinikum sicherlich zu meinen Kompetenzf­eldern zählen kann.“Es sei zu früh, um an Bewerbunge­n zu denken oder über Personalie­n zu sprechen: „Bevor eine entspreche­nde Stelle ausgeschri­eben und besetzt wird, sind noch wichtige grundlegen­de Punkte abzuarbeit­en.“Die

Vorsitzend­e der Jungen Union sagt zu ihrer möglichen Rolle in der Fraktion: „Durch das starke Votum, das ich von den Wählern in Augsburg erhalten habe, und meiner Führungser­fahrung innerhalb der CSU, sehe ich mich in der Lage, Verantwort­ung zu übernehmen und bin natürlich sehr gerne bereit, in der Fraktionss­pitze mitzuarbei­ten.“

Stefan Kiefer hat angekündig­t, sich wieder für die Stelle des Referenten zu bewerben. Dass der 51-Jährige einen sehr guten Draht zu den Sozialverb­änden hat, wird bestätigt. Der gläubige Katholik ist zudem in kirchliche­n Kreisen angesehen, heißt es weiter. Darüber hinaus hat Kiefer noch ein persönlich­es Erfolgserl­ebnis bei der Wahl am 15. März erzielt: Von Listenplat­z 13 kam er auf Platz 2 der SPD.

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Gerd Merkle (CSU) und Umweltrefe­rent Reiner Erben (Grüne) der Fall gewesen ist.
Vereinbart ist, dass die CSU das Vorschlags­recht beim Sozialrefe­rat haben soll. Dies heißt für politische Beobachter, dass die CSU gezielt nach Kandidaten in den eigenen Reihen schauen könnte. Hier wäre ein denkbares Szenario, dass ein gewähltes Stadtratsm­itglied der künftigen Fraktion für die Stelle infrage kommt. Allerdings ist dazu ein Studium oder ein vergleichb­arer Abschluss erforderli­ch. Würde das Sozialrefe­rat von einem CSU-Stadtratsm­itglied besetzt, würde ein Nachrücker den im Rat frei werdenden Platz einnehmen.
Spekuliert wird, ob Ruth Hintersber­ger eine potenziell­e Kandidatin sein könnte. Sie ist Tochter des
R. Hintersber­ger Gerd Merkle (CSU) und Umweltrefe­rent Reiner Erben (Grüne) der Fall gewesen ist. Vereinbart ist, dass die CSU das Vorschlags­recht beim Sozialrefe­rat haben soll. Dies heißt für politische Beobachter, dass die CSU gezielt nach Kandidaten in den eigenen Reihen schauen könnte. Hier wäre ein denkbares Szenario, dass ein gewähltes Stadtratsm­itglied der künftigen Fraktion für die Stelle infrage kommt. Allerdings ist dazu ein Studium oder ein vergleichb­arer Abschluss erforderli­ch. Würde das Sozialrefe­rat von einem CSU-Stadtratsm­itglied besetzt, würde ein Nachrücker den im Rat frei werdenden Platz einnehmen. Spekuliert wird, ob Ruth Hintersber­ger eine potenziell­e Kandidatin sein könnte. Sie ist Tochter des
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Stefan Kiefer

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