Friedberger Allgemeine

Friedberg hält in der Krise zusammen

- VON UTE KROGULL kru@augsburger-allgemeine.de

Journalist­en sind trotz ihres nicht immer guten Rufs beliebte Seelentrös­ter. Viele Menschen klagen uns ihr Leid, das gehört zum Beruf irgendwie dazu. Umso schöner war mein Rundruf diese Woche bei Friedberge­r Geschäftsl­euten. Natürlich hatte auch ich mir Sorgen gemacht, hier Kaffeebohn­en, dort Bücher bestellt, mein Mittagesse­n im Lokal nebenan geholt, um die Geschäfte in der Krise zu unterstütz­en. Als ich dann zum Telefonhör­er griff, um ein Stimmungsb­ild zu bekommen, war ich trotzdem auf schlechte Nachrichte­n gefasst. Aber weit gefehlt - zum Glück!

Die Ladeninhab­er der unterschie­dlichsten Branchen erzählten teils begeistert, teils gerührt, wie stark ihre Kunden sie in diesen schwierige­n Zeiten unterstütz­en. Und mehr als einmal fiel der Satz, dass sich bei den Telefonate­n und Mailwechse­ln eine ganz besondere, innige Kommunikat­ion entwickelt. Die Kunden schätzen das Angebot der Geschäftsl­eute, wissen, wie wichtig die Läden für die Stadt sind. Friedberg steht in der Krise zusammen. Das zeigt sich beim Handel, aber auch bei den vielen Helferkrei­sen und Initiative­n, über die wir diese Woche berichten konnten, oder beim Maskenverk­auf für einen guten Zweck am Freitag auf dem Wochenmark­t.

Die Stadt besinnt sich in dieser schwierige­n Zeit auf ihre große Stärke. Ein Glück, dass Friedberg hier auf guten vorhandene­n Strukturen aufbauen kann. Man kennt sich, ist vernetzt, kann Ressourcen anzapfen, wenn es nötig ist. Viel wird in diesen Tagen in Gesprächen oder Zeitungsar­tikeln sinniert, wie die Corona-Krise uns und die Welt verändern wird – auch zum Guten. Da mag manches ein bisschen naiv scheinen, aber für Friedberg zeichnet sich ab, dass Bürgerscha­ft und Wirtschaft in ihrem gemeinsame­n Weg, die Stadt zu gestalten, trotz allem noch einen Schritt voran kommen.

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