Friedberger Allgemeine

Ein neuer Anlauf mit Hürden für den Jugendrat

Das Gremium hat viele Aufgaben. Wie die Sprecher Brianna Murphy und Andreas Germer diese angehen

- Foto: Roland Eichmann Interview: Michael Postl

Friedberg Fünf Sitzungen hat der nicht mehr ganz so neue Friedberge­r Jugendrat hinter sich. Zwei davon aufgrund der Ausgangsbe­schränkung­en per Videochat. Nach der Neugründun­g Ende vergangene­n Jahres galt es zunächst, sich zu finden und ein tragfähige­s Konzept auf die Beine zu stellen. Wie das aussieht, erklären die beiden Sprecher des Jugendrate­s Brianna Murphy und Andreas Germer.

Brianna, Andreas, Ihr seid die neuen Sprecher des Friedberge­r Jugendrate­s. Was sind Eure Aufgaben?

Andreas: Zunächst waren wir mit zahlreiche­n administra­tiven Aufgaben beschäftig­t. Sprich eine Website aufzubauen, uns gegenseiti­g kennenlern­en, Adressen austausche­n und so weiter.

Brianna: Wir haben zudem die Arbeitsgru­ppe „Rederecht“zusammenge­stellt und erhoffen uns dadurch ein Rederecht im Stadtrat. Das heißt, wir wollen bei den Stadtratss­itzungen dabei sein und dort auch unsere Interessen vertreten. Dazu kommt, dass wir das SüduferFes­tival organisier­en und der Jugend in Friedberg eine Stimme geben wollen. Was sind die dringlichs­ten Themen?

Andreas: Wir brauchen einen Ort, an dem wir uns treffen und austausche­n können, also ein neues Jugendzent­rum oder wie wir es nennen, Juze. In der Vergangenh­eit waren mehrere Standorte im Gespräch. Der letzte Vorschlag waren Räume beim Bahnhof, die das Möbelhaus Segmüller an uns abtreten würde. Da ist jedoch noch nichts entschiede­n.

Brianna: Für das Juze brauchen wir nicht zwingend die Hilfe des Stadtrats, das Thema können wir auch selbst antreiben. Wir haben geschaut, was es bei den alten Jugendzent­ren zu verbessern gab und wollen diese Erkenntnis­se bei einem neuen Juze einbeziehe­n. Zudem haben wir mit allen Parteien, insbesonde­re mit den Grünen, darüber gesprochen. Alle sind der Meinung, dass etwas getan werden muss.

Was waren die größten Hürden bei der Neugründun­g?

Brianna: Wir brauchten eine komplett neue Geschäftso­rdnung, mussten uns erst einmal aufstellen und wählen lassen. Dann mussten wir die Website bauen, auf der unsere Sitzungspr­otokolle und unsere Geschäftso­rdnung zur freien Verfügung stehen. In der Vergangenh­eit verlief der Start des Jugendrate­s oft vielverspr­echend. Was stimmt Euch nun optimistis­ch, dass die Aufgaben perspektiv­isch nicht an ein, zwei Personen hängen bleiben, sondern dass jeder weiter mit anpackt?

Andreas: Wir sind ein straff organisier­tes Gremium. Zudem sind wir

rat kaum Kontinuitä­t gab. Wie bewertet ihr die Zusammenar­beit mit dem Bürgermeis­ter?

Brianna: Grundsätzl­ich ist die Arbeit mit Herrn Eichmann gut, er liefert viel Input und hat sich während unserer Sitzungen eingebrach­t. Wie ist der Stand beim Süduferfes­tival?

Brianna: Das Süduferfes­tival wird frühestens 2021 stattfinde­n. Zunächst einmal muss der Stadtrat darüber beratschla­gen, dann können wir in die konkrete Planung übergehen. Einen Arbeitskre­is haben wir dafür bereits geschaffen. Inwiefern fühlt Ihr Euch von den Politikern ernst genommen?

Andreas: Noch hat es nicht so viele Berührungs­punkte mit den Politikern gegeben. Deshalb können wir das noch nicht sagen. Allerdings ist eben das unser Anliegen: Wir wollen ernst genommen werden und bemühen uns deshalb um ein Antragsund ein Rederecht im Stadtrat. Was bedeutet ein solches Rederecht konkret?

Brianna: Wir möchten bei den öffentlich­en und nicht-öffentlich­en Sitzungen dabei sein und unsere Belange anbringen können. Ob das wirklich möglich ist, müssen die Stadträte entscheide­n. Wir haben mit dem neuen Stadtrat Florian Wurzer einen Politiker, der mit 26 Jahren einer der jüngsten ist. Er war ebenfalls bei einer unserer Sitzungen und möchte sich einbringen.

 ??  ?? Der Friedberge­r Jugendrat (von links): Fabian Rohrmoser, Yasin Schwarz, Elena Can, Andreas Germer, Jugendpfle­gerin Sarina Rohr, André Schnetzer, Rohulla Khayrullah­i, Brianna Murphy, Sophia-Marie Enderle, Finja Kober, Streetwork­er Jürgen Rösner
Der Friedberge­r Jugendrat (von links): Fabian Rohrmoser, Yasin Schwarz, Elena Can, Andreas Germer, Jugendpfle­gerin Sarina Rohr, André Schnetzer, Rohulla Khayrullah­i, Brianna Murphy, Sophia-Marie Enderle, Finja Kober, Streetwork­er Jürgen Rösner

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