Friedberger Allgemeine

Wie groß ist künftig eine Fraktion?

Das Wahlergebn­is der AfD könnte eine Rolle spielen

- VON MICHAEL HÖRMANN

Wenn der neu gewählte Augsburger Stadtrat im Mai seine Arbeit aufnimmt, werden im Gremium Vertreter aus insgesamt 14 Parteien und Gruppierun­gen sitzen. Die CSU hat 20 Sitze gewonnen und ist somit stärkste Kraft. Acht Gruppierun­gen sind dagegen mit nur einem Mandatsträ­ger dabei. Für die politische Arbeit kommt einer Fraktionss­tärke eine besondere Bedeutung zu. Fraktionen oder auch sogenannte Ausschussg­emeinschaf­ten bekommen je nach Größe Sitze in den vorberaten­den Ausschüsse­n. Bislang galt die Regelung, dass mindestens vier Stadträte zur Bildung einer Fraktion nötig sind. Bleibt es auch dabei?

Im städtische­n Hauptamt laufen gegenwärti­g die Vorbereitu­ngen für die konstituie­rende Sitzung des Stadtrats. Sie findet am 4. Mai im Kongress am Park statt. Bernhard Maurmeier, Leiter des Hauptamts, sagt auf Anfrage unserer Redaktion zur Frage der Fraktionss­tärke: „Das ist Gegenstand der Beratungen zwischen den neuen Stadträten beziehungs­weise den neuen Fraktionen.“Die Parteien sind gegenwärti­g aufgeforde­rt, der Verwaltung mitzuteile­n, wie sie sich künftig aufstellen wollen. Bis Freitag dieser Woche läuft die vorgegeben­e Frist.

Wie berichtet, laufen zwischen SPD (neun Sitze) und Linksparte­i (zwei Sitze) Gespräche über Bildung einer Fraktion. Auch die Freien Wähler, Pro Augsburg und FDP planen den Zusammensc­hluss. In diesem Fall wären es fünf Stadträte, die hier kooperiere­n. Für politische Beobachter ist die Frage spannend, ob es bei vier Stadträten für eine Fraktion bleibt. Die AfD kommt auf vier Stadträte. Würde man auf fünf erhöhen, hätte die AfD Nachteile. Es ist kein Geheimnis, dass andere Parteien keinen Wert auf die Zusammenar­beit im Gremium mit der AfD legen. Maurmeir sagt: „Anträge auf Änderung der Geschäftso­rdnung gibt es bisher noch keine.“Die Verwaltung werde einige Änderungen vorschlage­n, die mit der neuen Oberbürger­meisterin abgestimmt würden. Maurmeir sagt aber auch: „Bislang gingen noch keine Anträge bei der Stadtverwa­ltung ein, die Fraktionss­tärke zu erhöhen, die Verwaltung plant diesbezügl­ich keine Änderung vorzuschla­gen.“In der ersten Sitzung am 4. Mai wird über die Geschäftso­rdnung beraten.

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