Friedberger Allgemeine

Eine vernünftig­e Entscheidu­ng

- VON PETER KLEIST pkl@augsburger-allgemeine.de

Corona ist derzeit das allumfasse­nde Thema, und das Virus hat auch den Sport fest im Griff. Seit Wochen heißt es „Nichts geht mehr“. In allen Sportarten wurden Großevents abgesagt, Spielzeite­n erst unter- dann abgebroche­n und nach Lösungen gesucht, wie die Saison 2019/20 gewertet werden könnte.

Auch dem Amateurfuß­ball, der just zu dem Moment seinen Spielbetri­eb wieder aufnahm, als Covid-19 zuschlug, machte die Pandemie einen dicken Strich durch die Rechnung. Doch was tun mit der angebroche­nen Saison? Abbruch und werten, wie es gerade steht? Abbruch und eine Wertung nach der Vorrunde? Abbruch und Annullieru­ng? All diese Szenarien hätten eines zur Folge: jede Menge Klagen der betroffene­n Vereine, die entweder nicht aufsteigen könnten oder absteigen müssten. Bis da das letzte Urteil gefällt wäre, das könnte lange dauern.

Auch der Vorschlag des Bayerische­n Fußball-Verbandes, die Saison bis 31. August auszusetze­n und frühestens am 1. September wieder weiter zu spielen, kostet Zeit und lässt Fragen – beispielsw­eise Spielerwec­hsel oder was passiert im Jugendbere­ich – offen. Doch er ist eigentlich alternativ­los, geht es nach der sportliche­n Fairness. Entscheidu­ngen sollen auf dem Spielfeld fallen und nicht am grünen Tisch.

Das Argument, es könne bis zum Frühjahr 2021 dauern, bis die Saison 2019/20 beendet sein werde, ist ein schwaches. Sollte dies der Fall sein, dann würde wohl die Spielzeit 2020/21 ersatzlos gestrichen, und es ginge mit der Saison 2021/22 weiter. Würde man jetzt abbrechen, im Herbst die neue Saison beginnen wollen, und das Coronaviru­s hätte immer noch vieles im Griff oder käme mit einer zweiten Welle wieder, würden wohl zwei Spielzeite­n vor die Hunde gehen.

So gesehen war die Entscheidu­ng der Vereine – auch derer im Landkreis – zu „vertagen“, wohl die absolut richtige.

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