Friedberger Allgemeine

Gastronomi­e: Es muss Schritt für Schritt gehen

- VON MIRIAM ZISSLER ziss@augsburger-allgemeine.de

Für Gastronome­n ist es eine einfache Rechnung. An jedem Tag, an dem ihr Lokal nicht öffnet, haben sie trotz laufender Kosten keinen Umsatz. Der kann nie mehr reingeholt werden. Was weg ist, ist weg: Denn selbst nach einer Öffnung wird ein Kunde nicht zwei Hauptgeric­hte essen oder mittags und abends einkehren, um die Ausfälle wieder wettzumach­en. Um überhaupt etwas Geld einzunehme­n, behelfen sich Gastronome­n derzeit mit einem Angebot zur Abholung oder einem Lieferserv­ice. Ein vollwertig­er Ersatz ihres eigentlich­en Geschäfts ist das freilich nicht.

Es ist verständli­ch, dass der Ruf der Gastronome­n nach finanziell­er Unterstütz­ung und einem konkreten Fahrplan aus der Corona-Krise lauter wird. Es muss einen Weg geben, dass auch sie und ihre Angestellt­en ihren Job wieder ausüben können. Natürlich darf so die Gesundheit der Betreiber, Mitarbeite­r und der Gäste nicht aufs Spiel gesetzt werden. Aber für den Arztbesuch, für die Fahrt mit öffentlich­en Verkehrsmi­tteln, für den Einkauf im Supermarkt und Geschäften wurden auch Mittel und Wege gefunden – warum also nicht auch für ein Lokal oder ein Café?

Die vergangene­n Wochen haben die Menschen sensibilis­iert: Sie sind vorsichtig­er geworden und achten stärker auf unnötige Gefahren. Die Gastronome­n müssen ihren Beitrag leisten und entspreche­nde Auflagen erfüllen. Die Politik muss im Gegenzug den Gastronome­n eine Perspektiv­e geben, damit sie sich über Wasser halten können. Schritt für Schritt sollte das funktionie­ren. Der erste ist dabei bekanntlic­h immer der schwerste.

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