M-Eins geht in der Krise neue Wege
Die Aichacher Diskothek startet Crowdfunding
Aichach Die Corona-Krise trifft viele Branchen hart. Während viele Gastronomen zumindest noch ihr Essen zum Mitnehmen anbieten können, haben Diskotheken keine Möglichkeiten, an Einnahmen zu kommen. Das gilt auch für die Aichacher Diskothek M-Eins. Betreiber Fabian Häberle und sein Team haben sich deshalb etwas überlegt. Im Internet hat der Augsburger mit seinem Betreiberkollegen ein Crowdfunding-Projekt gestartet.
Das Besondere beim Crowdfunding ist, dass eine Vielzahl von Menschen ein Projekt finanziell unterstützt und so möglich macht – im Gegenzug bietet das M-Eins verschiedene Schmankerl wie etwa eine Jahreskarte im Gegenzug für einen bestimmten Betrag an.
Dieses alternative Finanzierungsmodell haben mittlerweile viele Diskotheken im Großraum Augsburg für sich entdeckt, die Aichacher starteten am 5. April. Häberle: „Wir haben uns überlegt, wie wir in dieser schwierigen Zeit zumindest ein bisschen Geld einnehmen können. Unsere
Bisher sind rund 4000 Euro zusammengekommen
Kosten für Miete und Mitarbeiter laufen schließlich weiter. Einfach eine Spende nehmen, wollten wir aber nicht. Wir haben das gesehen und sofort das Projekt gestartet.“Mittlerweile sind rund 4000 Euro zusammengekommen. „Wir sind sehr zufrieden damit. Der Zuspruch ist groß und die Rückmeldungen sehr positiv. Wir wollen in der Krise zusammenhalten, auch wenn es finanziell für viele sehr schwierig ist“, so Häberle. Neben den Jahreskarten ist das Unterstützer-T-Shirt sehr beliebt. Häberle: „Am meisten Nachfragen bekommen wir bezüglich der individuellen Lounges. Die sind nach Prominenten benannt, viele von den Stammkunden hatten schon vor der Krise angefragt, ob man stattdessen nicht sein eigenes großes Bild an die Wand der Lounge hängen könnte.“Für 350 Euro hängt dann das eigene Foto drei Monate lang. Günstiger ist da schon der virtuelle Pfefferminzschnaps oder die Verewigung auf der Unterstützer-Wand.
Noch bis zum 3. Mai läuft die Kampagne. Als Ziel sind 25000 Euro gesetzt, wobei Häberle sagt: „Wir mussten irgendein Ziel setzen, haben aber eigentlich keinen Betrag vor Augen. Wir sind mit dem bislang Erreichten sehr zufrieden und über jede noch so kleine Unterstützung froh.“
Wann das M-Eins wieder öffnen darf, ist ungewiss. Die Bundesregierung hat bis Ende August alle Großveranstaltungen abgesagt. „Bis dahin ist noch eine lange Zeit. Wir haben ja erst vor sechs Monaten das M-Eins eröffnet und konnten deshalb keine Rücklagen bilden. Wir hoffen das Beste und freuen uns, möglichst bald wieder feiern zu können.“