Friedberger Allgemeine

Sorge um Katharina Wagner

Bayreuther Festspielc­hefin schwer erkrankt

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Bayreuth Schon wieder schlechte Nachrichte­n vom Grünen Hügel: Erst mussten die Bayreuther Festspiele wegen der Corona-Pandemie zum ersten Mal in ihrer Nachkriegs­geschichte abgesagt werden und jetzt gibt es große Sorgen um die Chefin. Katharina Wagner ist „längerfris­tig erkrankt“, teilen die Festspiele mit – und zwar so, dass sie ihr Amt als Festspiell­eiterin und Geschäftsf­ührerin „bis auf Weiteres“nicht mehr ausüben kann.

„Ich bin schockiert“, sagt Nicolaus Richter vom Richard-WagnerVerb­and Bayreuth. Heinz-Dieter Sense, der von 2013 bis 2016 schon einmal Geschäftsf­ührer der Festspiele war, soll Wagner kommissari­sch vertreten. „Um die Geschäftsf­ähigkeit und den Betrieb der Bayreuther Festspiele GmbH zu sichern“, sei Sense vom Verwaltung­srat und der Gesellscha­fterversam­mlung zum dritten Geschäftsf­ührer bestellt worden. „Herr Sense kennt den Laden gut und wird ihn gut weiterführ­en“, sagt Richter. Wie lange die 41 Jahre alte Urenkelin von Richard Wagner ausfalle, sei unklar.

„Bis auf Weiteres“, sagt der neue Festspiel-Sprecher Hubertus Herrmann auf Nachfrage nur. „Wir müssen jetzt mal sehen und hoffen, dass die Katharina bald wieder an Bord ist“, sagt Georg Freiherr von Waldenfels, der Vorsitzend­e der Gesellscha­ft der Freunde von Bayreuth. Wann Wagner ihre Arbeit wieder aufnehmen kann? „Das kann man im Moment gar nicht sagen“, sagte von Waldenfels „Wir hoffen, wir wünschen ihr von Herzen, dass sie bald wieder an ihren Schreibtis­ch zurückkehr­en kann.“

Wären die Festspiele nicht wegen der Corona-Krise abgesagt worden, so sagt es von Waldenfels, wäre Wagner bei den Proben im April schon ausgefalle­n. Sie habe trotz ihrer Krankheit gehofft, dass die Festspiele stattfinde­n können: „Es war ihr großer Wunsch.“Die Urenkelin des Komponiste­n Richard Wagner (1813–1883) und Tochter des langjährig­en Festspiel-Chefs Wolfgang Wagner hatte die Leitung des weltberühm­ten Opern-Spektakels im Jahr 2008 gemeinsam mit ihrer Halbschwes­ter Eva Wagner-Pasquier übernommen. Seit 2015 ist sie alleinige Chefin auf dem Grünen Hügel. Erst im November 2019 hatte sie ihren Vertrag bis 2025 verlängert. Kurz darauf dann der Schock: Ihr Vertrauter, der langjährig­e Sprecher der Festspiele, Peter Emmerich, starb im Dezember plötzlich und völlig unerwartet.

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