Gemeinsam sorgen sie für Schutz
Händeringend werden Mund-Nasen-Masken gesucht. Grund genug für die sportlichen Damen des TSV Friedberg, hier mit anzupacken
Als Regina Resler davon hörte, war sie sofort Feuer und Flamme. Seitdem läuft ihre Nähmaschine fast rund um die Uhr. Etwa 15 Minuten braucht sie, um eine neue Behelfsmundschutzmaske aus Baumwollstoff zu nähen. Angefangen hat sie damit am 22. März, als es mit den Ausgangsbeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie losging.
Über ihre Nachbarin Ulrike Hopfes, die bei der Sozialstation Augsburg Hochzoll Friedberg und Umgebung den Pflegedienst leitet, kam der Hobbyschneiderin die Idee, selbst mit anzupacken. Dringend gesucht wurden Behelfsmasken für die zu Pflegenden und Kittel für die Pfleger. Da Resler Übungsleiterin beim TSV Friedberg ist und dort ein gutes Netzwerk hat, startete bei ihren sportlichen Damen einen Aufruf um weitere Unterstützung. Sie suchte unter anderem nach Stoffen, Gummi und Nähzeug. „Das lief so gut, mit dieser Resonanz habe ich gar nicht gerechnet. Die haben mich regelrecht überrannt damit“, sagt Resler. „Da wir uns nicht treffen durften, haben mir die Sportlerinnen tütenweise bereits fertig genähte Stoffmasken und Kittel vor die Türe gestellt. Die Nähanleitungen dazu bekamen sie von der Sozialstation. „Aber auch nur Hosengummis, Leintücher und Bettwäsche haben mir die Damen geschenkt“, sagt Resler. Sie hatte das Gefühl, dass manche ihr komplettes Stofflager geräumt haben.
Inzwischen hat sie gar keinen Überblick mehr, wie viele Leute bei diesem Projekt mitgeholfen haben und immer noch nähen. Die meisten sind von der Turnabteilung. Viele sprachen gleich noch ihre Nachbarinnen und Freundinnen an, die auch gerne mit unterstützt haben. Jung und Alt nähten wie wild für den guten Zweck. Viele hätten jetzt mehr Zeit und wollen Gutes tun. Da stehen Pakete vor ihrer Haustüre mit Aufkleber wie „Gummi für die Fleißigen“und vieles mehr. Das rührt die Friedbergerin sehr.
Inzwischen sind über den TSV Friedberg schon über 500 Stoffmasken zusammengekommen. Auch 50 Kittel nähten die TSVlerinnen, die von den Pflegern über die normale Kleidung als Schutz gezogen werden. Kittel sind jetzt genügend vorhanden. Im Moment werden nur noch Stoffmasken genäht.
„In der Pflege dürfen wir nur die medizinischen Mund-NasenSchutzmasken verwenden, aber die Leute, die wir pflegen, freuen sich über die hübschen buDies ist fortlaufender Text, der über eine Makrotaste eingegeben wurde. Er braucht somit nicht gelesen zu werden. PD nten Stoffmasken“, sagt Gudrun Jansen, die Geschäftsführerin der Sozialstation Hochzoll Friedberg. Vorher werden die Behelfsmasken in der Tagespflege der Sozialstation in Friedberg gewaschen, desinfiziert und gebügelt. Mit einer Waschanleitung und einer Gebrauchsanweisung werden sie einzeln verpackt.
Als ihre Klienten alle ausreichend versorgt waren, wurden die Behelfsmasken noch an soziale Vereine gespendet und unter anderem über die Pfarrei Heilig Geist und Zwölf Apostel an viele weitere Menschen verteilt. Insgesamt haben seit Ende März über 70 Ehrenamtliche mitgeholfen, die insgesamt rund 1500 Behelfsmasken an den Mann zu bringen.