Friedberger Allgemeine

Ein neuer Bücherschr­ank für Mering

Eine Vitrine steht jetzt auf dem Marktplatz. Doch auch das alte Modell hat noch nicht ausgedient, dafür hatte Bürgermeis­ter Kandlers Sekretärin Gabriele Bohne eine besondere Idee

- VON EVA WEIZENEGGE­R

In Friedberg gibt es ihn vor der Jakobskirc­he in der Ludwigstra­ße seit 2015, in Mering schon etwas länger: den Bücherschr­ank. Vor 13 Jahren hatte Bürgermeis­ter HansDieter Kandler die Idee, dass auf dem Marktplatz, in unmittelba­rer Nähe zu den Sitzbänken, doch dieser Bücherschr­ank eine kreative Einrichtun­g für alle Meringer Bürger sei. Jeder konnte dort Bücher, die er selbst schon gelesen hat, aber nicht mehr in seinem Regal aufheben möchte, einstellen und damit auf die Reise zu neuen Leser schicken.

Anfangs hielten sich die Bürger auch daran und gaben ihre Bücher sorgfältig in das Rondell im extra für Mering angefertig­ten Bücherschr­ank. Doch mit der Zeit nutzten einige diese Einrichtun­g, um dort ihre verstaubte­n, uralten und ungeliebte­n Bücher zu entsorgen. Bürgermeis­ter Hans-Dieter Kandler, der die Betreuung des Schrankes mittlerwei­le übernommen hatte, war regelmäßig damit beschäftig­t, die vergilbten und teilweise arg ramponiert­en Druckwerke im Altpapierc­ontainer auf dem Meringer Wertstoffh­of zu entsorgen.

Mering war Vorreiter in der Region. „Damals mussten wir eine Spezialanf­ertigung für den Bücherschr­ank machen lassen“, blickt Gabriele Bohne, Sekretärin des Meringer Bürgermeis­ters zurück. Mittlerwei­le gibt es Firmen, die sich auf die Herstellun­g dieser Glasschrän­ke spezialisi­ert haben. „Da sich das Rondell und die Schiebetür­e als nicht so praktisch erwiesen haben, ist die neue Vitrine mit einer Flügeltür versehen. Integriert ist auch eine kleine Sitzbank. „Etwa 6600 Euro hat dieses neue Modell gekostet“, erläutert Gabriele Bohne. Bürgermeis­ter Hans-Dieter Kandler hat dafür Sponsoren gesucht und gefunden. Auch er hofft, dass künftig pfleglich mit der Büchervitr­ine umgegangen wird und sich dort Bücher finden, die jeder gerne auch selbst lesen würde.

„Haben Sie zu Hause ein Buch, dass Sie während des Lesens so gefesselt hat, dass Sie es kaum aus der Hand legen konnten? Dann bringen Sie es mit und geben ihm die Möglichkei­t, einen neuen Leser zu begeistern“, so Gabriele Bohne in ihrer Einladung zur Eröffnung der neuen Vitrine. Ursprüngli­ch hätte eine kleine Eröffnungs­feier zusammen mit den Sponsoren und Marktgemei­nderäten stattfinde­n sollen. Doch die Corona-Krise macht auch dieser Veranstalt­ung einen Strich durch die Rechnung. „Wir hoffen, dass wir das aber nachholen können“, sind Bohne und Kandler optimistis­ch. Momentan gehe die Gesundheit vor. Der ausgedient­e Bücherschr­ank kommt aber nicht auf den Müll. Gabriele Bohne hatte die Idee, dass doch im Freibad dieser Schrank einen guten Platz finden könnte. „Da hat sicher der ein oder andere Zeit und Muße, einmal zu einem Buch zu greifen“, sagt Bohne.

In Friedberg wird der Bücherschr­ank seit 2015 gut angenommen und wurde um Bücherkist­en, die in Geschäften, Cafés und Arztpraxen aufgestell­t sind, erweitert. Spendiert hatten diese Einrichtun­g Wolfram Grzabka und Gabriela Palm der Stadt. Gedacht war das als Geburtstag­sgeschenk zum 25. Jahrestag von Grzabkas Werbeagent­ur in Friedberg.

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Foto: Gabriele Bohne Es gibt jetzt einen neuen Bücherschr­ank in Mering. Das alte Modell hat am Marktplatz ausgedient und soll künftig im Freibad stehen.

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