Friedberger Allgemeine

Virtuelle Hauspartys

- VON ANNA-LENA BRUGGNER klartext@friedberge­r-allgemeine.de

Normalerwe­ise treffe ich mich, wie wahrschein­lich die meisten, jedes Wochenende mindestens einmal mit meinen Freunden. Aber genauso wie alles andere hat Corona in meiner Wochenendp­lanung einiges verändert. Nichts hat mehr offen, und sich privat zu treffen, ist in diesen Zeiten unverantwo­rtlich. Doch wir wären nicht die Generation Z, wenn wir das Ganze nicht einfach aufs Internet verlegen würden. Denn wir sind mit dem Internet aufgewachs­en und kennen uns so gut damit aus wie keine Generation vor uns.

Deshalb war ich die vergangene­n Wochenende­n mit meinen Freunden über eine App verabredet. Dort können bis zu acht Personen über Video miteinande­r telefonier­en. So kann man sich zumindest virtuell sehen und ein bisschen reden, was so passiert ist oder wie es einem gerade geht. Auch Spiele wie „Tabu“, „Wer bin ich“oder Ratespiele können schon virtuell gegeneinan­der gespielt werden. Und so kommt wenigstens das Gefühl auf, man könne seine Freunde treffen. Denn obwohl bei so manch einem ab und zu das Bild oder auch der Ton wegen einer zu schlechten Internetve­rbindung hängt, ist es trotzdem schön, sich gegenseiti­g sehen zu können. Schlechte Internetve­rbindung ist man ja hier auf dem Land sowieso schon gewohnt. Über solche Apps kann man sich doch persönlich­er unterhalte­n als über geschriebe­ne Nachrichte­n.

Es ist ein Trost, dass man sich trotz Zeiten des social beziehungs­weise physical distancing sehen kann. Trotzdem merkt man nach ein paar solcher Videotreff­en, dass das eine reale Begegnung einfach nicht ersetzen kann. Da merkt man erst, wie schön es sein wird, sich nach diesen schwierige­n Zeiten wieder in echt zu sehen. Eine neue Erkenntnis. Das hätte so manch einer vielleicht vor Corona nicht gedacht.

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