Was die Pest von Corona unterscheidet
Zum Beitrag „Kontaktsperre in Zeiten der Pest“vom 29. April:
In ihrem nun schon zweiten Artikel hat die Vorsitzende des Friedberger Heimatvereins, Frau Regine Nägele, die in unserer Region verheerend wütende Pest in den Jahren nach 1600 hervorragend beschrieben.
Die Autorin kommt mit ihren fundierten Ausführungen über die hygienisch-gesellschaftlichen Verhältnisse im 17. Jahrhundert fast zwangsläufig zu unserer heutigen Corona-Pandemie. Damals gab es kein Medikament gegen die Bakterien, heute noch immer keins gegen diese Viren. Damals wie heute waren und sind Abstand, Hygiene, Kontaktsperre und Isolierung (Quarantäne) äußerst wichtig, bei Nichtbeachtung der Anordnungen auch Strafen.
Ich sehe aber auch gravierende Unterschiede zu damals: Wir haben ein sehr effizientes und leistungsfähiges Gesundheitswesen. Die für alle bedrückenden Einschränkungen im täglichen Leben wurden von der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung mitgetragen. Und um die wirtschaftlichen und sozialen „Kollateral-Schäden“abzumildern, gaben und geben unsere Politiker enorm viel Geld (unser Geld!) aus. So können wir alle dazu beitragen, dass auch diese „moderne Pest“mit ihren schlimmen Folgen bezwungen werden kann.
Dr.Roland Näcke, Friedberg »
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