Friedberger Allgemeine

Was autofrei bedeuten kann

- VON JÖRG HEINZLE joeh@augsburger-allgemeine.de

Es ist viel zu früh, ein Urteil darüber zu fällen. Noch gibt es keine konkrete Pläne und Konzepte, was eine „autofreie Maximilian­straße“bedeuten soll. Es ist lediglich ein Schlagwort, das im Koalitions­vertrag der neuen schwarz-grünen Rathaus-Koalition steht. Sinnvoll ist es, speziell die engen Gassen der Altstadt und auch Augsburgs Vorzeige-Meile vom Verkehr zu entlasten. Wie auch immer die Zukunft des Autos genau aussehen wird. In den Innenstädt­en wird es künftig wohl nicht mehr die Hauptrolle spielen. Fußgänger, Radfahrer und öffentlich­er Nahverkehr werden die Vorfahrt bekommen. Es geht dabei nicht alleine um die drohende Klima-Katastroph­e. Es geht auch um die generelle Frage, wie viel wertvollen Platz man in Städten für Autos reserviere­n will – und ob man diesen Platz nicht zumindest teilweise für Grünfläche­n, Bänke, Spielplätz­e und andere Annehmlich­keiten nutzen sollte.

Die Maximilian­straße einfach dicht zu machen, quasi mit der Brechstang­e, kann aber auch nicht die Lösung sein. Die Stadträte der Regierungs­koalition sind gut beraten, wenn sie, wie angekündig­t, vorab Bürger, Anwohner und Geschäftsl­eute einbinden wollten. Nur so lässt sich eine breite Akzeptanz für eine Maßnahme erreichen, bei der es auch Verlierer geben wird. Es muss auch über Lösungen für den Anlieferve­rkehr und für Bewohner der Straße gesprochen werden. Vielleicht kommt am Ende eine verkehrsbe­ruhigte Zone dabei heraus, in der die Verkehrste­ilnehmer gleichbere­chtigt sind – statt einer klassische­n Fußgängerz­one. Das muss nicht schlecht sein.

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