Neuer Bürgermeister im Merchinger Rathaus
Helmut Luichtl bekommt von Martin Walch einen symbolischen Schlüssel übergeben. Worauf er sich bereits freut
Merching Seine erste Amtshandlung war klar: „Den PC aufbauen!“, lacht der neue Merchinger Bürgermeister Helmut Luichtl. Denn den braucht er zum Arbeiten.
Die Möbel hat er komplett von seinem Vorgänger Martin Walch übernommen, der hatte ihm das Amt noch symbolisch mit einem gebackenen Schlüssel übergeben. Danach ging es gleich in den Berufsalltag: Die konstituierende Sitzung vorbereiten und Einzelgespräche mit den Verwaltungsangestellten führen, um sich besser kennenzulernen und abzusprechen, wie man idealerweise zusammenarbeiten kann. Die Gemeindeangestellten haben es ihm leicht gemacht und ihn gleich zu Beginn mit einer liebevollen Geste überrascht: Auf seinem Schreibtisch wartete ein kleines Geschenk – Tee mit Kandis, eine schöne Tasse und eine liebevoll geschriebene Karte mit vielen Glückwünschen, auf der alle unterschrieben hatten. Teetrinken sei nämlich seine Leidenschaft, verrät Luichtl. Kaffee, den er früher literweise getrunken habe, möge er gar nicht mehr. Noch ein kleines Geschenk liegt griffbereit neben der kleinen Deutschlandflagge auf dem Schreibtisch: Ein Mundschutz mit blauweißen Rauten, fast so einen wie ihn Ministerpräsident Markus Söder trägt. Den haben ihm die Nachbarn geschenkt. „Passt zu mir“, meint Luichtl – denn er sei nicht nur heimatverbunden, sondern auch begeistertes Mitglied im Trachtenverein.
Immer dabei, aber versteckt in der Schublade: Müsli für zwischendurch. Sonst hat Luichtl keine persönlichen Gegenstände im neuen Büro: Keine Pflanzen, keine Fotos, denn er will sich hier nur auf die Arbeit konzentrieren. Natürlich sei es im Moment durch die Corona-Krise etwas schwieriger, räumt er ein, aber ein großes Anliegen sei es ihm, den Rathausanbau voranzubringen. Der diene der Erhaltung der Gebäudesubstanz und sei vor allem wichtig, damit die Angestellten nicht mehr so beengt wie im Moment arbeiten müssten. Aber das gehe nur, wenn der Gemeinderat mitziehe und die Finanzen passten, unterstreicht Luichtl.
Der neue Bürgermeister freut sich auf die offizielle Einweihung der Krippe, die durch die CoronaPandemie verschoben werden musste. Zudem warten weitere Projekte: Die Schulhauserweiterung muss demnächst angepackt werden, der Ausbau der Verbindungsstraße nach Unterbergen steht an. Zudem hätte er gerne ein Konzept, das Senioren ermöglichen soll, im betreuten Wohnen den Lebensabend in Merching zu verbringen. Ganz wichtig ist ihm dabei, dass das nicht ohne den Gemeinderat geht.
Alles sei im Moment noch sehr neu, meint er. Als frischgebackener Bürgermeister freue er sich sehr darauf, einmal als Eheschließungsbeamter ein Paar trauen zu können – dafür wird er bald eine Fortbildung besuchen. Nur ein Glas Sekt werde er nie mit den Brautpaaren trinken, Alkohol genieße er so gut wie nie, außer vielleicht in einer Schwarzwälder Kirschtorte. Ein ganz großes Anliegen ist es ihm, die IT voranzubringen. Zudem ist er gespannt darauf, in der kommenden Woche einmal die Liegenschaften der Gemeinde abfahren zu dürfen.
Entspannen werde er sich von seinen Aufgaben wie er es immer gemacht habe: Bei seinen Lieben, von denen er zwar kein Foto auf dem Schreibtisch, aber dafür ein ganz besonderes auf dem Handy hat. Sie seien sein Rückhalt und mit ihnen genieße er die gemeinsamen Auszeiten – egal ob bei einer gemeinsamen Motorradtour oder beim Kurzurlaub im Bayerischen Wald.