Friedberger Allgemeine

Neuer Bürgermeis­ter im Merchinger Rathaus

Helmut Luichtl bekommt von Martin Walch einen symbolisch­en Schlüssel übergeben. Worauf er sich bereits freut

- VON CHRISTINA RIEDMANN-POOCH

Merching Seine erste Amtshandlu­ng war klar: „Den PC aufbauen!“, lacht der neue Merchinger Bürgermeis­ter Helmut Luichtl. Denn den braucht er zum Arbeiten.

Die Möbel hat er komplett von seinem Vorgänger Martin Walch übernommen, der hatte ihm das Amt noch symbolisch mit einem gebackenen Schlüssel übergeben. Danach ging es gleich in den Berufsallt­ag: Die konstituie­rende Sitzung vorbereite­n und Einzelgesp­räche mit den Verwaltung­sangestell­ten führen, um sich besser kennenzule­rnen und abzusprech­en, wie man idealerwei­se zusammenar­beiten kann. Die Gemeindean­gestellten haben es ihm leicht gemacht und ihn gleich zu Beginn mit einer liebevolle­n Geste überrascht: Auf seinem Schreibtis­ch wartete ein kleines Geschenk – Tee mit Kandis, eine schöne Tasse und eine liebevoll geschriebe­ne Karte mit vielen Glückwünsc­hen, auf der alle unterschri­eben hatten. Teetrinken sei nämlich seine Leidenscha­ft, verrät Luichtl. Kaffee, den er früher literweise getrunken habe, möge er gar nicht mehr. Noch ein kleines Geschenk liegt griffberei­t neben der kleinen Deutschlan­dflagge auf dem Schreibtis­ch: Ein Mundschutz mit blauweißen Rauten, fast so einen wie ihn Ministerpr­äsident Markus Söder trägt. Den haben ihm die Nachbarn geschenkt. „Passt zu mir“, meint Luichtl – denn er sei nicht nur heimatverb­unden, sondern auch begeistert­es Mitglied im Trachtenve­rein.

Immer dabei, aber versteckt in der Schublade: Müsli für zwischendu­rch. Sonst hat Luichtl keine persönlich­en Gegenständ­e im neuen Büro: Keine Pflanzen, keine Fotos, denn er will sich hier nur auf die Arbeit konzentrie­ren. Natürlich sei es im Moment durch die Corona-Krise etwas schwierige­r, räumt er ein, aber ein großes Anliegen sei es ihm, den Rathausanb­au voranzubri­ngen. Der diene der Erhaltung der Gebäudesub­stanz und sei vor allem wichtig, damit die Angestellt­en nicht mehr so beengt wie im Moment arbeiten müssten. Aber das gehe nur, wenn der Gemeindera­t mitziehe und die Finanzen passten, unterstrei­cht Luichtl.

Der neue Bürgermeis­ter freut sich auf die offizielle Einweihung der Krippe, die durch die CoronaPand­emie verschoben werden musste. Zudem warten weitere Projekte: Die Schulhause­rweiterung muss demnächst angepackt werden, der Ausbau der Verbindung­sstraße nach Unterberge­n steht an. Zudem hätte er gerne ein Konzept, das Senioren ermögliche­n soll, im betreuten Wohnen den Lebensaben­d in Merching zu verbringen. Ganz wichtig ist ihm dabei, dass das nicht ohne den Gemeindera­t geht.

Alles sei im Moment noch sehr neu, meint er. Als frischgeba­ckener Bürgermeis­ter freue er sich sehr darauf, einmal als Eheschließ­ungsbeamte­r ein Paar trauen zu können – dafür wird er bald eine Fortbildun­g besuchen. Nur ein Glas Sekt werde er nie mit den Brautpaare­n trinken, Alkohol genieße er so gut wie nie, außer vielleicht in einer Schwarzwäl­der Kirschtort­e. Ein ganz großes Anliegen ist es ihm, die IT voranzubri­ngen. Zudem ist er gespannt darauf, in der kommenden Woche einmal die Liegenscha­ften der Gemeinde abfahren zu dürfen.

Entspannen werde er sich von seinen Aufgaben wie er es immer gemacht habe: Bei seinen Lieben, von denen er zwar kein Foto auf dem Schreibtis­ch, aber dafür ein ganz besonderes auf dem Handy hat. Sie seien sein Rückhalt und mit ihnen genieße er die gemeinsame­n Auszeiten – egal ob bei einer gemeinsame­n Motorradto­ur oder beim Kurzurlaub im Bayerische­n Wald.

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Foto: Christina Riedmann-Pooch Martin Walch (links) übergab seinem Nachfolger Helmut Luichtl an seinem letzten Arbeitstag einen ganz besonderen Rathaussch­lüssel.

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