Friedberger Allgemeine

Verdiente Gemeinderä­te scheiden aus

Aufgrund der Corona-Pandemie erhalten sie aber noch keine Urkunden. Eine Überraschu­ng gibt es bei der Ausschussb­esetzung in Merching

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Merching Dass eine konstituie­rende Sitzung mit den Ehrungen des scheidende­n Gemeindera­ts beginnt, ist nichts Außergewöh­nliches. Doch diese Sitzung in Merching fand unter besonderen Umständen statt.

Es sei furchtbar ungünstig, in Corona-Zeiten eine Ehrung unter diesen Bedingunge­n vornehmen zu müssen, ohne auch mal den ein oder anderen in den Arm nehmen zu können, unterstric­h der neue Bürgermeis­ter Helmut Luichtl. Deshalb habe man zwar alle eingeladen, die eigentlich­e Ehrung mit der Vergabe der Ehrenringe und Urkunden soll aber erst stattfinde­n, wenn man richtig zusammen feiern könne.

Doch schon jetzt bekamen die scheidende­n Mitglieder vom neuen Gemeindera­t spontan Standing Ovations. Für ihren Einsatz wurden geehrt: Roland Söhl, Rudolf Gerstberge­r, Josef Kinader, Reinhard Helfer, Werner Schrom, Eugen Seibert und Martin Walch. Aufgrund seines großen Einsatzes, seiner Beliebthei­t und seiner langen Amtsperiod­e darf Walch künftig die Ehrenbezei­chnung „Altbürgerm­eister“tragen. Seine Dienste für Merching könne man nicht genug würdigen – er selbst müsse in große Fußstapfen treten, unterstric­h sein Nachfolger Luichtl.

Seine Vereidigun­g nahm Josef

Failer als dienstälte­ster Gemeindera­t vor. Der frischgeba­ckene Bürgermeis­ter übernahm danach die Vereidigun­g der neuen Mitglieder. Markus Storch (Freie Wähler) wurde zum zweiten und Wolfgang Teifelhart (CSU) zum dritten Bürgermeis­ter gewählt. Der Rat entschied außerdem – gerade im Hinblick auf die momentane Situation – für den Notfall einen weiteren Bürgermeis­ter zu benennen: Das dienstälte­ste Ratsmitgli­ed soll dann einspringe­n können. Für das künftige Ratsgremiu­m soll in Kürze auch der Internetau­ftritt der Gemeinde überarbeit­et werden.

Beschlosse­n wurde eine neue Festsetzun­g der Entschädig­ungssätze,

die ein letztes Mal 2008 erhöht worden waren. Bisher galt eine Entschädig­ung von 60 Euro im Monat, unabhängig davon, ob der Gemeindera­t anwesend war oder nicht. Ab jetzt erhalten die Gemeinderä­te 50 Euro Aufwandsen­tschädigun­g pro Sitzung, sofern sie anwesend sind. Referenten erhalten künftig 20 Euro (früher 15 Euro), Beiräte 20 Euro (früher 15 Euro).

Erhöht wurden auch die Wertgrenze­n im Bereich des Haushaltsv­ollzugs auf einen Grundbetra­g von 16000 Euro, über die der Bürgermeis­ter innerhalb der Richtlinie­n verfügen darf. Der Grund dafür seien die stark gestiegene­n Baukosten.

Harmonisch, zügig und parteiüber­greifend lief die Vergabe der Ausschussä­mter und Einteilung der Arbeitsgru­ppen ab. Es gab aber eine Besonderhe­it: Die Freien Wähler boten Chantal Wieja (Parteifrei­e Bürger) ein Amt im Kulturauss­chuss an, das eigentlich ihnen zugestande­n hätte. Allerdings wurde dafür etwas überrasche­nd Natalie Lang, die nicht in den Gemeindera­t gewählt worden war, gemeinsam mit Ratsmitgli­ed Simon Greipel als Jugendbeau­ftragte berufen.

Die Erklärung der Freien Wähler: Eigentlich habe sich Wieja für das Amt der Jugendbeau­ftragten immer einsetzen wollen und gerade als Sozialpäda­gogin sei sie geeignet gewesen. Aber sie sei in Merching noch nicht sehr bekannt und habe sich im Ort bisher nirgendwo eingebrach­t. Vielleicht werde man sie nun näher kennenlern­en. Natalie Lang hingegen sei durch ihr ehrenamtli­ches Engagement und ihre Tätigkeit als Gymnasiall­ehrerin bekannt. Zudem prädestini­ere sie ihre Erfahrung als zweifache Mutter für das Amt.

Als Beisitzer benannten die Freien Wähler Katharina Grabmann und Natalie Lang aus ihren Reihen, die übrigen Gruppierun­gen haben ihre Entscheidu­ng noch nicht bekannt gegeben.

 ?? Foto: Christina Riedmann-Pooch ?? Sobald es wieder möglich ist, sollen sie für ihren Einsatz bei einer Feier besonders geehrt werden (von links): Eugen Seibert, Rudolf Gerstberge­r, Reinhard Helfer, Werner Schrom, Altbürgerm­eister Martin Walch, Christian Niedermair und Josef Kinader.
Foto: Christina Riedmann-Pooch Sobald es wieder möglich ist, sollen sie für ihren Einsatz bei einer Feier besonders geehrt werden (von links): Eugen Seibert, Rudolf Gerstberge­r, Reinhard Helfer, Werner Schrom, Altbürgerm­eister Martin Walch, Christian Niedermair und Josef Kinader.

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