Friedberger Allgemeine

Sie näht Masken für den Erlenweihe­rhof

Mona Sumper will mit dem Erlös eine integrativ­e Begegnungs­stätte unterstütz­en

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Die Hausarbeit muss derzeit Abstriche machen und auch das Polstern von Eckbänken, Sofas und Stühlen muss warten. Von morgens bis abends sitzt die 44-jährige Meringerin Mona Sumper in ihrer Werkstatt an der Nähmaschin­e, um die bestellten Atemschutz­masken zu nähen.

Durch ihre Arbeit konnte der Erlenweihe­rhof in Winkl die notwendige Heulieferu­ng im Monat April für die Tiere bezahlen. Kurz nach Inkrafttre­ten der Kontaktspe­rren startete Sumper mit dem Nähen und hofft, noch längere Zeit tätig sein zu können, um den bei Prittrichi­ng gelegenen Hof weiterhin finanziell zu unterstütz­en. 3000 Euro seien bereits zusammenge­kommen.

Die Einrichtun­g ist eine integrativ­e Begegnungs­stätte und bietet Kindern, Jugendlich­en und Erwachsene­n mit körperlich­en, geistigen und seelischen Beeinträch­tigungen therapeuti­schen Reitunterr­icht zur individuel­len Förderung an. „Reitstunde­n werden im Gegensatz zu Medikament­en nicht von der Krankenkas­se bezahlt, aber sie sind so hilfreich“, sagt Sumper. Jeder Muskel werde durch das Reiten aktiviert und danach könnten beispielsw­eise MS-Kranke längere Zeit wieder besser laufen.

Sie selbst ist seit längerer Zeit ehrenamtli­ch am Hof tätig, führt geistig Behinderte auf dem Pferd und mistet die Ställe aus. Auch ihr Mann ist als Hausmeiste­r im Einsatz. Da die Pferde am Hof bleiben dürfen, auch wenn sie wegen Alter oder

Krankheit nicht mehr eingesetzt werden, ist die heilpädago­gische Begegnungs­stätte auf Spenden dringend angewiesen. Die finanziell­e Situation habe sich durch die CoronaKris­e noch verschlech­tert, weil die Reitstunde­n und die Reiterferi­en bis auf Weiteres nicht stattfinde­n und so kein Geld eingeht, die Tiere aber weiterhin versorgt werden müssen.

Mona Sumper schätzt, dass sie schon mindestens 400 Masken genäht hat. Der Vorteil bei ihrem Modell sei, dass der Gummi am Ohr individuel­l verknotet werde.

Zunächst machte sie auf die Nähaktion über die Statusmeld­ung bei dem Messenger WhatsApp aufmerksam. Danach kamen immer mehr Anfragen. Zunächst werkelte sie zwei Wochen alleine. Danach unterstütz­ten sie Melanie Mutter und Heidi Stempfle aus Schmiechen. Inzwischen näht Andrea Merkl mit ihr, denn nicht nur aus Mering, sondern auch aus Ingolstadt, Altötting und Nürnberg gehen Bestellung­en ein. „Was mich immer wieder zum Weitermach­en anspornt, ist die Dankbarkei­t der Leute. Bei der Abholung bekomme ich mal einen Prosecco oder Wein, Schokolade oder sogar eine Rolle Toilettenp­apier“, sagt sie.

Kontakt Mona Sumper nimmt Bestellung­en für Masken unter ihrer Handynumme­r 0157/34296206 an. Die Spenden gehen direkt an den Erlenweihe­rhof Verein „Pferde für Menschen“, IBAN DE32 7016 9351 0000 1271 24

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Foto: Heike Scherer Mona Sumper aus Mering näht seit Wochen Masken, um mit den dafür erbetenen Spenden dem Erlenweihe­rhof in Winkl in der finanziell­en Krise zu helfen.

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