Wir sagen DANKE !
Wir tun alles, um unsere Bewohner und Klienten – Ihre Angehörigen – in Pflegeheimen, Behinderten- und sozialpsychiatrischen Einrichtungen vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus zu schützen. Unsere Beschäftigten sind deshalb schon seit Wochen enormen Belastungen ausgesetzt:
Der Pfleger, der einer an Demenz erkrankten älteren Dame immer wieder geduldig erklärt, warum ihre Tochter sie gerade nicht besuchen darf.
Die Erzieherin, die mit den Kindern in der Notbetreuung im Kindergarten trotz Sicherheitsabstand liest, bastelt und im Garten spielt.
Der Psychologe, der seinen Klienten mit psychischer Erkrankung schon viele Jahre betreut. Er kümmert sich auch jetzt um ihn, weil er genau weiß, dass es ihm ohne seinen geregelten Alltag bald wieder schlechter gehen wird.
Die Pädagogin im Frauenhaus, die gerade jetzt für von Gewalt betroffene Frauen da sein muss und Überstunden macht.
Die Krankenschwester im Ambulanten Pflegedienst, die von vielen pflegebedürftigen Senioren sehnsüchtig erwartet wird, weil nur noch sie in die Wohnung kommen darf.
Der Heilerziehungspfleger, der sich auch in seiner Freizeit verantwortungsbewusst verhält, um keine Corona-Infektion in die Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderung zu tragen.
Die Mitarbeiterin in der Wohngruppe, die mit den Bewohnerinnen und Bewohnern mit Behinderung den Tag strukturiert, weil sie nicht in ihre Werkstatt gehen können.
Die Verwaltungsmitarbeiterin, die noch immer im Büro in die Abstimmung und Abrechnung mit den Kranken- und Pflegekassen sowie Leistungsträgern geht, damit die Buchhaltung weiter funktioniert.
Die Reinigungskraft, die unermüdlich in Pflegeheimen, Büros oder bei hilfsbedürftigen Senioren zu Hause alles sauber und steril hält, weil Hygiene jetzt von allergrößter Bedeutung ist. Trotz umfangreicher Schutzmaßnahmen können wir aber nicht immer sicher sein, ob das unsichtbare Corona-Virus weitergetragen wird.
Rückverlegungen aus Krankenhäusern bedeuten für die betroffenen Senioren oder Menschen mit Handicap in den allermeisten Fällen eine zweiwöchige fast völlige Isolation bzw. eine nicht vertretbare Freiheitseinschränkung.
Wir wünschen uns deshalb regelmäßige, wöchentliche und kostenlose Corona-Reihentestungen von Beschäftigten und Bewohnern in unseren Pflegeheimen, behindertenund sozialpsychiatrischen Einrichtungen und individuelle Lösungen zwischen dem Gesundheitsamt und der betroffenen Einrichtung.
Weil nur so einerseits Risiken reduziert und andererseits Grundrechte der Bewohner so weit wie möglich geachtet werden können.
Lange ersehnte Besuche in den Einrichtungen sind endlich wieder erlaubt. Wir rechnen mit einem großen Andrang am Muttertagswochenende in unseren Einrichtungen. Die Umsetzung der neuen Besuchsregelungen von einem Tag auf den anderen stellt uns aber vor enorme Herausforderungen! Wir müssen unbedingt verhindern, dass das Corona-Virus jetzt in unsere Einrichtungen getragen wird.
Wir wünschen uns Geduld und Verständnis, damit wir die neuen Besuchsregelungen so bewältigen können, dass wir alle Beteiligten – Sie als Besucher, Ihre Angehörigen, die wir pflegen und betreuen, aber auch unsere Mitarbeitenden – ausreichend schützen können! Bitte helfen Sie uns dabei! Wir versprechen Ihnen, unsere Mitarbeitenden in der Pflege werden alles Menschenmögliche tun, damit Sie endlich wieder Ihre Angehörigen sehen und besuchen können, aber halten Sie sich bitte unbedingt an die neuen Besuchsregeln. Bitte bleiben Sie geduldig, wenn es zu Wartezeiten beim Abholen Ihrer Angehörigen kommt.
Weil wir vermeiden möchten, dass es am Wochenende bei aller Wiedersehensfreude zu Unmut, noch mehr Belastungen für unsere Mitarbeitenden oder sogar Ansteckungen mit dem Corona-Virus kommt.
Wir wünschen uns, dass alle Beschäftigten mit engem Kontakt in der Unterstützung und Versorgung von Pflegebedürftigen Anspruch auf den Pflegebonus des Freistaates Bayern haben.
Weil Beschäftigte in der Reinigung, bei der Unterstützung im Alltag in ambulanten Diensten oder Beschäftigte im Bundesfreiwilligendienst oder freiwilligen sozialen Jahr genauso wie ihre Kollegen in der Pflege einem hohen Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind. Der Kampf gegen das Corona-Virus verursacht bei allen Trägern von sozialen Einrichtungen zusätzliche Kosten. Gleichzeitig fehlen Einnahmen. Trotz der sogenannten „Rettungsschirme“ist in vielen Bereichen die Finanzierung von sozialen Diensten nicht ausreichend geklärt. Für die Träger besteht dadurch ein hohes wirtschaftliches Risiko.
Wir wünschen uns eine klare und belastbare Aussage zur Finanzierung aller sozialen Einrichtungen und Dienste.
Weil nur damit bewährte und benötigte Unterstützungs- und Beratungsangebote für hilfebedürftige Menschen weiterhin erhalten werden können.